Die Initiative der Facebook-Gruppe „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“ hat Ende Juni 2011 rund 2’400 Petitions-Unterschriften für die Erhaltung der „Maternité“ des Standortes Wiltz des CHdN offiziell bei der Chambre des Députés eingereicht. Die frühe Einreichung – bereits vor Abschluss der Sammelaktion der Unterschriften – wurde aufgrund der neuesten Pläne des CHdN notwendig, die Wiltzer Maternité bereits per Ende Juli 2011 zu schließen.
Mit einem Begleitbrief machten wir, die Initianten der Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“, nochmals auf die wichtigsten Punkte aufmerksam.
Das ausschließliche Ziel ist es, die „Maternité“ des Standortes Wiltz des CHdN zu erhalten. Es geht keinesfalls darum, dem Standort Ettelbruck Kompetenzen abzusprechen. Wir sind jedoch der Meinung, dass eine „Maternité“, welche von der Weltgesundheitsorganisation WHO das Label einer mütter- und babyfreundlichen Einrichtung erhalten hat, nicht abgeschafft werden darf. So entscheiden sich viele werdende Eltern bewusst für diesen Standort, weil er einige erhebliche Vorteile hat.
Dies sind unter anderem:
• Eine geringe Kaiserschnitt-Rate von nur 17% (landesweiter Schnitt: 30%, laut WHO sind nur 15% medizinisch vertretbar)
• Mit 45% eine hohe Rate an Wassergeburten (welche unter anderem die Gefahr der Dammrisse sehr stark reduziert und keine PDA zulässt)
• Sehr persönliche Betreuung durch das Personal, womit doch manche Mütter die Wiltzer Maternité bewusst wählen, weil sie sich dort für die Geburt ihres Kindes geborgen fühlen.
• Kompetente stillfördernde Betreuung der Mütter nach der Geburt: So stillen 99% der Mütter, die die Wiltzer Maternité verlassen, ihre Babys. Dadurch ergeben sich für die Kinder erhebliche Vorteile, unter anderem eine erhöhte Resistenz gegen Krankheiten und gegen späteres Übergewicht.
• der Standort Wiltz ist für den gesamten Norden zentraler als der Standort Ettelbruck. Insbesondere im Winter bei schlechten Straßenbedingungen, aber auch bei guten Wetterverhältnissen durch das Fehlen einer Autobahn im Norden, ist eine größere Wegstrecke nicht praktikabel.
Das Argument des CHdN der Personalknappheit leuchtet zwar ein, allerdings wäre diese in unseren Augen mit ein wenig guten Willen zu beheben. Zudem erscheint uns die fristlose Aufhebung der Zusammenarbeit mit einem der beiden Frauenärzte als willkommener Anlass, die Schließung vorzuverlegen. Seitdem arbeitet am Standort Wiltz noch bis Ende Juli 2011 nur noch ein Frauenarzt, was in unseren Augen in einem großen Widerspruch zu den geäußerten Verantwortungsfragen der zu dünnen Personaldecke steht.
Die Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“ hat nun bei der Chambre des Députés noch folgende konkrete Fragestellungen nachgereicht:
• Wurden die anderen Beteiligten der Entscheidung zur Schließung der Wiltzer Maternité auch bei der Entscheidung eingebunden, die Maternité vorzeitig zum 31. Juli 2011 zu schließen, insbesondere die Gesundheitskasse?
• War im Verwaltungsrat des CHdN schon bei Beginn der Zusammenarbeit mit dem betroffenen Gynäkologen gewusst, dass er unter Anklage gestanden war? Gab es im Zusammenarbeitsvertrag eine Klausel, welche im Falle einer Verurteilung auf eine Neubeurteilung der Zusammenarbeit hinweist?
• Wieso wurde seitens des Verwaltungsrates des CHdN nicht versucht, einen Gynäkologen zu finden, der bis mindestens Ende 2011, in Wiltz arbeiten würde? Der Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“ sind zumindest zwei Gynäkologen bekannt, die nach Wiltz gekommen wären, um die Aufrechterhaltung sicherzustellen.
• Inwiefern wäre in der Wiltzer Klinik nach der Schließung der Maternité die notfallmäßige Möglichkeit einer Geburt sichergestellt?
• Vereinzelt ist uns zu Ohren gekommen, dass schwangere Frauen, die bisher in Wiltz entbinden wollten und sich um einen Kontrolltermin mit einem Gynäkologen der Ettelbrucker Klinik bemühten, auf eine Warteliste gesetzt wurden. Falls dies effektiv der Fall war/ist, inwiefern steht es hier um die medizinische Verantwortlichkeit des CHdN?
• Plant das Gesundheitsminiterium irgendwelche Maßnahmen, dass alle Kliniken, das „Mother and Baby Friendly“-Label der WHO anstreben sollen?
• Plant das Gesundheitsministerium irgendwelche Maßnahmen, um die Prozentzahl der Kaiserschnittte einzudämmen? Ist darin kein Einsparungspotential zu sehen?
• Kann sich das Gesundheitsministerium vorstellen, die Prozedur für Hausgeburten zu vereinfachen und/oder vorzusehen, dass die Finanzierung von Geburten in einem Geburtshaus zugelassen wird, sodass die Entstehung eines Geburtshauses in Luxemburg eine Chance hätte? Dies wäre als Alternative zum jetzigen Trend zu sehen, damit die Möglichkeit auf eine natürliche Geburt-Praxis weiterhin gegeben bleibt.
Die Initiative der Facebook-Gruppe „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz" erhält laufend weitere Petitions-Unterschriften zugeschickt (Stand 06.07.2011: 2'800 Unterschriften). Diese weiteren Unterschiftenlisten werden der Chambre des Députés in der zweiten Juli-Hälfte 2011 nachgereicht, um der Brisanz Nachdruck zu verleihen.
Mit einem Begleitbrief machten wir, die Initianten der Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“, nochmals auf die wichtigsten Punkte aufmerksam.
Das ausschließliche Ziel ist es, die „Maternité“ des Standortes Wiltz des CHdN zu erhalten. Es geht keinesfalls darum, dem Standort Ettelbruck Kompetenzen abzusprechen. Wir sind jedoch der Meinung, dass eine „Maternité“, welche von der Weltgesundheitsorganisation WHO das Label einer mütter- und babyfreundlichen Einrichtung erhalten hat, nicht abgeschafft werden darf. So entscheiden sich viele werdende Eltern bewusst für diesen Standort, weil er einige erhebliche Vorteile hat.
Dies sind unter anderem:
• Eine geringe Kaiserschnitt-Rate von nur 17% (landesweiter Schnitt: 30%, laut WHO sind nur 15% medizinisch vertretbar)
• Mit 45% eine hohe Rate an Wassergeburten (welche unter anderem die Gefahr der Dammrisse sehr stark reduziert und keine PDA zulässt)
• Sehr persönliche Betreuung durch das Personal, womit doch manche Mütter die Wiltzer Maternité bewusst wählen, weil sie sich dort für die Geburt ihres Kindes geborgen fühlen.
• Kompetente stillfördernde Betreuung der Mütter nach der Geburt: So stillen 99% der Mütter, die die Wiltzer Maternité verlassen, ihre Babys. Dadurch ergeben sich für die Kinder erhebliche Vorteile, unter anderem eine erhöhte Resistenz gegen Krankheiten und gegen späteres Übergewicht.
• der Standort Wiltz ist für den gesamten Norden zentraler als der Standort Ettelbruck. Insbesondere im Winter bei schlechten Straßenbedingungen, aber auch bei guten Wetterverhältnissen durch das Fehlen einer Autobahn im Norden, ist eine größere Wegstrecke nicht praktikabel.
Das Argument des CHdN der Personalknappheit leuchtet zwar ein, allerdings wäre diese in unseren Augen mit ein wenig guten Willen zu beheben. Zudem erscheint uns die fristlose Aufhebung der Zusammenarbeit mit einem der beiden Frauenärzte als willkommener Anlass, die Schließung vorzuverlegen. Seitdem arbeitet am Standort Wiltz noch bis Ende Juli 2011 nur noch ein Frauenarzt, was in unseren Augen in einem großen Widerspruch zu den geäußerten Verantwortungsfragen der zu dünnen Personaldecke steht.
Die Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“ hat nun bei der Chambre des Députés noch folgende konkrete Fragestellungen nachgereicht:
• Wurden die anderen Beteiligten der Entscheidung zur Schließung der Wiltzer Maternité auch bei der Entscheidung eingebunden, die Maternité vorzeitig zum 31. Juli 2011 zu schließen, insbesondere die Gesundheitskasse?
• War im Verwaltungsrat des CHdN schon bei Beginn der Zusammenarbeit mit dem betroffenen Gynäkologen gewusst, dass er unter Anklage gestanden war? Gab es im Zusammenarbeitsvertrag eine Klausel, welche im Falle einer Verurteilung auf eine Neubeurteilung der Zusammenarbeit hinweist?
• Wieso wurde seitens des Verwaltungsrates des CHdN nicht versucht, einen Gynäkologen zu finden, der bis mindestens Ende 2011, in Wiltz arbeiten würde? Der Initiative „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz“ sind zumindest zwei Gynäkologen bekannt, die nach Wiltz gekommen wären, um die Aufrechterhaltung sicherzustellen.
• Inwiefern wäre in der Wiltzer Klinik nach der Schließung der Maternité die notfallmäßige Möglichkeit einer Geburt sichergestellt?
• Vereinzelt ist uns zu Ohren gekommen, dass schwangere Frauen, die bisher in Wiltz entbinden wollten und sich um einen Kontrolltermin mit einem Gynäkologen der Ettelbrucker Klinik bemühten, auf eine Warteliste gesetzt wurden. Falls dies effektiv der Fall war/ist, inwiefern steht es hier um die medizinische Verantwortlichkeit des CHdN?
• Plant das Gesundheitsminiterium irgendwelche Maßnahmen, dass alle Kliniken, das „Mother and Baby Friendly“-Label der WHO anstreben sollen?
• Plant das Gesundheitsministerium irgendwelche Maßnahmen, um die Prozentzahl der Kaiserschnittte einzudämmen? Ist darin kein Einsparungspotential zu sehen?
• Kann sich das Gesundheitsministerium vorstellen, die Prozedur für Hausgeburten zu vereinfachen und/oder vorzusehen, dass die Finanzierung von Geburten in einem Geburtshaus zugelassen wird, sodass die Entstehung eines Geburtshauses in Luxemburg eine Chance hätte? Dies wäre als Alternative zum jetzigen Trend zu sehen, damit die Möglichkeit auf eine natürliche Geburt-Praxis weiterhin gegeben bleibt.
Die Initiative der Facebook-Gruppe „NEE zur Fermeture vun der Maternité Wolz" erhält laufend weitere Petitions-Unterschriften zugeschickt (Stand 06.07.2011: 2'800 Unterschriften). Diese weiteren Unterschiftenlisten werden der Chambre des Députés in der zweiten Juli-Hälfte 2011 nachgereicht, um der Brisanz Nachdruck zu verleihen.