Dass das Thema „Zwangsrekrutierung der Luxemburger Jugend der Jahrgänge 1920 bis 1926“ im Zweiten Weltkrieg noch längst nicht abgehakt ist, bewies am zweiten Maiwochenende die von der „Asbl Geschichtsfrënn Gemeng Ell“ veranstaltete Ausstellung „D’Zwangsrekrutéierung an der Gemeng Ell“. Die Rückschau begann bei der Unabhängigkeitsfeier des Jahres 1939, führte über das Kernthema der Zwangsrekrutierung von 55 Jongen aus der Gemeinde (zehn gefallene oder vermisste, sieben „Tambower“, 16 Deserteure, zehn Refraktäre, fünf, die bis zum Kriegsende durchhalten mussten, sieben im Wehrertüchtigungslager Ansemburg oder nur noch im RAD kurz bevor Kriegsende), den Victory Day vom 8. Mai 1945 und die Feier anlässlich des ersten Jahrestages der Befreiung Luxemburgs bis hin zum ersten „Groussherzoginsgebuurtsdag“ nach dem Krieg. Etwa 250 kurze Auszüge aus weit über 1 000 aus der Kriegszeit erhaltenen Briefen boten spannenden Lesestoff.
Die Ausstellung war auf vier Litfasssäulen und 17 Schautafeln aufgetragen worden. Rund 150 Schüler der Schulklassen des vierten Grades aus Redingen, Beckerich und Ell zeigten freitags unerwartet hohes Interesse am Thema. Mehr als 100 Gäste machten am Abend desselben Tages bei der Vernissage dem Veranstalter Ehre, etwa 300 Besucher kamen samstags und sonntags, viele zweimal, einige sogar dreimal wieder. – Die Ausstellung wird am 25. Juni in der Beckericher Mühle im Rahmen der „Jeudis au Moulin“ nochmals zu sehen sein.
BZ
Das Thema „Zwangsrekrutierung“ war in Ell auf spannend aufbereitet worden.
Präsident Henri Rasqué mit den Autoren der Ausstellung, Henri Leyder und Romain Gaspar (vl.n.r.)
(Fotos: Christiane Garlemant-Weynandt)