Diebstahl einer Marienstatue
DIEBSTAHL EINER MARIENSTATUE
Ruhe und Abgeschiedenheit suchen vor allem an den Wochenenden, zahlreiche Einheimische und Besucher im ‘Bildchensbësch’ im Schatten der mächtigen Bäume.
Auf halbem Weg, unweit einer Schutzhütte des Fatima-Denkmals und des Napoleongärtchens ist zur linken Seite im ‘Poorbreetchen’, seit 1949 eine kleine Lourdesgrotte. Es handelt sicht um ein Dankesversprechen desZwangsrekrutierten Norbert Bassing. Zusammen mit seinen Kameraden Pierre Schammel, der in Tambow starb und Paul Miller, hatte er sich vorgenommen, ein ‘Heiligtum’ zu Ehren der Muttergottes zu errichten, falls er nach den heimatlichen Gefilden zurückkehre.
Grosse Wallfahrtstage durch den Bildchensbësch sind heute noch der Sonntag vor und der Sonntag nach dem 16. August und dies seit 1850. Desweiteren führt eine Lichterprozession Anfang Mai sowie Anfang Oktober zum Fatima-Denkmal bzw. zur Bildchenskapelle.
Seit jeher kümmern sich Viandener Bürger, vor allem portugisische Einwohner liebevoll um die Grotte. Wanderer und Pilger, auch nicht-religiöse Leute steigen den kurzen steilen Weg zur Grotte hoch und zünden eine Kerze an..... und dies seit 75 Jahren.
Vor einigen Tagen wurde diese recht unscheinbare Grotte das Ziel von armseligen Dieben. Nachdem Anfang Oktober 2023 die Muttergottes vom Bildchen infolge eines Einbruchs beschädigt wurde und ihr die Schmuckstücke entwendet wurden, wurde jetzt die Muttergottes von Lourdes, nach 75 Jahren ohne Zwischenfall, Opfer von hinterhältigen Tätern.
Ob es sich um Diebe handelte, die zufällig an der Grotte vorbeikamen oder um Dusselköpfe, die aus Langeweile oder Übermut ausser Rand und Band gerieten – man weiss es nicht und wird es wohl nie erfahren.
Der Wert der Statue ist weniger finanzieller oder kunsthistorischer Natur. Sicher ist aber, dass es Menschen gab, denen sie viel bedeutete.
Vertreter der ‘Amicale des anciens de Tambow’, deren Nahestehenden bei der Muttergottes von Lourdes Trost suchten, sehen sich verpflichtet die Statue zu ersetzen.
Gaby Heger