Im Rahmen der ersten Konferenz der Reihe „Les Chercheurs Luxembourgeois à l’Etranger“ die von der Section des Sciences des Institut grand-ducal organisiert wird, befasste sich Professor Besenius mit der kritischen Rolle vom Zucker-Code“ in der Krebsimmuntherapie und in der Entwicklung von neuartigen Impfstoffkandidaten.
Die wichtigste Funktion von Impfstoffen ist die Induktion eines immunologischen
Gedächtnisses, das für einen langfristigen Schutz vor Krankheitserregern entschei-
dend ist. Derzeitige Strategien für wirksame antibakterielle und antivirale Impfstoffe basieren darauf, dass für den Erreger spezifische Erkennungsmotive auf ein Trägerprotein aufgebracht werden. Allerdings leiden diese Formulierungen unter geringer Stabilität und kurzer Haltbarkeit. Strategien zur Entwicklung neuer Vakzine gegen endogene Krankheiten wie Krebs bleiben weiterhin eine ungelöste Herausforderung.
Ein neuer Ansatz zum Design neuer Vakzine beruht auf molekularen Bausteinen, die wie in einem Baukasten zur Verfügung gestellt werden, und sich selbst zusammenlagern zur Ent-wicklung eines "Subeinheiten-Vakzin-Baukastens". Die vorgeschlagene Strategie ermöglicht die Herstellung breit anwendbarer Vakzine. Der modulare Ansatz ermöglicht weiterhin
einen Zugang zu Vakzinen, die frei von biologischer Kontamination sind und gelagert
werden können. In diesem Beitrag geht es um Antitumor-Impfstoffe. Die Heraus-
forderung besteht darin, Mechanismen der Selbsttoleranz zu überwinden,
um eine Immunantwort gegen endogene, tumorassoziierte Glyko-
peptidmotive zu erzwingen.