Paroisse Parc Our Saint Nicolas
Traditionelle Sankt Martinsfeier in Hosingen am Sonntag, dem 10. November 2019
Am vergangenen Sonntag stand Hosingen wieder ganz im Zeichen der St. Martinsfeier, organisiert vom Katechesenteam der Pfarrei.
Nach der Begrüßung in der Hosinger Pfarrkirche, erzählte Marie-Anne Kaes, untermalt von einer Bildprojektion sowie einem Frag-und Antwortspiel der Pastoralassistentin Nicole Kleer, die Geschichte des Heiligen Martin von Tours.
Martin traf, an einem eiskalten Wintertag, als er mit mehreren anderen Soldaten zum Stadttor hinausritt, auf einen armen alten Mann. Ohne Kleidung und vor Kälte zitternd bat der Bettler die Soldaten um Hilfe vor dem Erfrieren. Martin hatte Mitleid mit ihm aber leider nichts dabei, was er dem alten Mann hätte geben können. Also nahm er seinen eigenen Mantel und teilte ihn mit seinem Schwert. Die eine Hälfte gab er dem Bettler, die andere legte er sich um die Schultern, so dass sie es beide einigermaßen warm hatten.
In der folgenden Nacht sah Martin in einen Traum Jesus, der den halben Mantel trug, den er dem Bettler gegeben hatte. Jesus dankte Martin für seine gute Tat:
"Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan".
Auch im reichen Luxemburg sind immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen: Menschen in kritischen Lebenssituationen, nach dem Verlust der Arbeitsstelle oder durch Verschuldung, sowie junge Menschen, die ungeregelt aus Hilfseinrichtungen entlassen werden und große biografische Lücken aufweisen. Sie führen ein Dasein im Schatten der Gesellschaft. Grundsätzlich ist jedoch ein strukturelles Problem die Hauptursache. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Immer mehr Menschen haben keine eigene Wohnung mehr. Betroffen sind viele junge Erwachsene. Vor allem im Winter ist die Lage der Obdachlosen besonders gefährlich. Der Bedarf an Kleidern nimmt alljährlich drastisch zu.
Neben der praktischen Hilfe durch, u.a. die Hilfsorganisation INTER-ACTIONS asbl Streetwork-Streets, welche die Kleiderspenden der Kinder dankend entgegen nimmt, zählt vor allem die menschliche Wärme, die den Betroffenen vor den freiwilligen Helfern entgegengebracht wird.
Das Vorbild Martins nachahmend, haben die Kinder der Katechese fleißig Unterwäsche und Mützen für Männer und Frauen sowie Schlafsäcke gesammelt für die vielen Obdachlose, die auch jetzt, wo die Temperaturen fallen, auf der Straße leben müssen.
Vollgepackte Tüten und Kisten wurden vor dem Altar deponiert.
Der heilige Martin brachte viel Licht in die dunkle Zeit durch seine guten Taten.
IN MARTIN BEGEGNET UNS EIN MENSCH, DER IN JEDEM MENSCHEN CHRISTUS GESUCHT HAT, VOR ALLEM IN DENEN, DIE AM RANDE DER GESELLSCHAFT LEBEN.
Auch diesem Beispiel folgend, bringen die Kinder der Pfarrei Licht.
Nach der, von Pfarrer Jeannot Gillen zelebrierten Messe, umrahmt von Nico Walisch am Akkordeon und gesanglich von Sr. Claudine Draut, ziehen die singenden Kinder mit ihren Laternen sowie mit St. Martin, hoch zu Ross an der Spitze des Umzugs, um das Kirchengelände.
Wieder bei der Kirche angelangt, wird Brot und Kuchen an alle Beteiligten verteilt, alles nach dem Vorbild von St. Martin. Gaby