Pop, Rock, Jazz und Klassik; Aquarell, Feder, Kohle, Collage und Siebdruck; Theater und Rezitationen: gelungener Auftakt des „Télévie“ Wochenendes im „Kolléisch“ in Diekirch.
Rund 600 Besucher drängten sich in der Eingangshalle des „Lycée classique de Diekirch“, als das LCD-Orchester und der hausinterne Chor das „House Full of Arts, Music and Words“ eröffneten. Mit der diesjährigen vierten Auflage des Events sammelten die heutigen und ehemaligen Schüler und Lehrer, sowie die Organisatoren Marcel Kramer, Isabelle Hardt und Jacky Reis Geld für die Aktion „Télévie“.
„Wie läuft das hier ab?“ fragte gleich zu Beginn eine ältere Zuschauerin. Für sie war es neu, nicht auf einem reservierten Platz zu sitzen, um einem im Vorfeld gebuchten Konzert oder Theaterstück beizuwohnen. Hier machte sie sich nun gemeinsam mit dem Besucherstrom auf den Weg, um nach dem zu suchen, was ihr spontan gefallen würde.
Mit zwanzig verschiedenen Schauplätzen, Bühnen und Ausstellungsräumen präsentierte sich das zum „Kulturzentrum“ umgestaltete Gebäude wie ein riesiger Selbstbedienungsladen mit überquellenden Regalen. Da war die Versuchung groß, eilig durch die Gänge, Treppenhäuser und Säle zu laufen, um ja keine Note, kein Wort und keinen Pinselstrich unterwegs zu verpassen. Kunst als fastfood? Mitnichten. An manchen Orten luden Sitzplätze zum Verweilen. Wem es gefiel, der blieb einfach dort und blendete alles andere aus: Gesprächsfetzen, klappende Türen oder sonstige störende Nebengeräusche – die Künstler taten das schließlich auch.
Apropos Künstler: es waren deren 200 im Einsatz, live am selbigen Abend oder präsent durch ihre ausgestellten Bilder und Kunstwerke. Sowohl kleinere Ensembles stellten sich dem Publikum (Duo Con Colore, Tango Emoción, Rythm & Flutism, Cembalo Power, ...) als auch ganze Klassenverbände in Wort, Farbe und Klang (6MO3 in Romeo & Juliet, 7O3 & LCD Jazz Combo in „Autrefois et Aujourd’hui“). Sehr schnell füllten sich dann auch die bereitgestellten Sammelbüchsen für die Aktion „Télévie“.
Es war fast zu schade, als das LCD-Orchester und der Chor die Besucher zum finalen Showdown in die Eingangshalle „trommelten“ – zu gerne wäre man noch geblieben...
Text: Christiane Grün
Fotos: Jil Kugener