Ein Fest rund um das Traditionsgetränk
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Federweißer: Ein Vorbote für den Herbst
Canach. Wenn sich der Sommer verabschiedet und die Tage kürzer werden, beginnt an der Mosel die Weinlese. Es ist die magische Zeit des Jahres, wenn die ersten Trauben für einen der begehrtesten Schätze der Region, den Federweißen, von den Reben geholt werden. Voller Saft und von der Sonne verwöhnt, haben die Trauben den gewünschten Reifegrad erreicht. Die Weinlese ist für den Winzer die Belohnung für all die Arbeit, die er seit dem Rebschnitt das ganze Jahr über geleistet hat. Beim Pressen der Trauben entsteht zunächst der junge Most, der noch keinen Alkohol enthält. Durch die Gärung verwandelt er sich jedoch innerhalb kürzester Zeit in den prickelnden Genuss, den wir als Federweißer und Federroter kennen.
Die goldene Herbstsonne im Gesicht, ein Gläschen Federweißer und ein Stück Flammkuchen auf dem Teller - was will man mehr? Der „Fiederwäissen Apéro“ der Pudenis asbl, bot all das und war damit der perfekte, prickelnde Auftakt in die dritte Jahreszeit. Auf dem Vorplatz des Gemeindehauses versammelten sich die Gäste, um gemeinsam den „neuen“ Wein zu probieren. Fröhlich und ausgelassen war die Stimmung, als das traditionelle Getränk ausgeschenkt wurde. Seinen Namen verdankt der Federweiße den winzigen Hefepartikeln, die, von der Kohlensäure aufgewirbelt, im halbfertigen Weißwein wie kleine Federn tanzen, wenn man ihn im Glas schwenkt.
Beim Federweißen stimmt das Verhältnis von Fruchtsäure, Alkohol und Süße, er schmeckt süffig, spritzig und lieblich. Doch Vorsicht ist geboten: Bei allem Überschwang der Gefühle, den der erste Federweißer auslösen kann, mahnt diese harmonische Kombination zum behutsamen Genuss. „Wenn ich Federweißer trinke, ist für mich immer Herbst“, sagte ein sichtlich zufriedener Besucher. Dazu gab es leckeren Zwiebelkuchen oder verschiedene Flammkuchen nach Großmutters Art, mit Ziegenkäse oder Lachs, die perfekt zu dem milchig-trüben Getränk passten. Natürlich durften auch die hervorragenden Weine und Sekte der Luxemburger Winzer nicht fehlen. Als Dessert wurde ein Stück Apfel-Zwetschgen-Torte mit viel Schwand und eine Tasse Kaffee serviert. Eine Wiederholung des Green- und Antigaspi-Events im nächsten Jahr ist auf jeden Fall ein Muss! Auf den Herbst und seine Köstlichkeiten!
Romain Welter
via mywort