Wieder ans Licht – Renaturierung von Halbtrockenrasen

Halbtrockenrasen zählen zu den artenreichsten Graslandtypen Luxemburgs. Neben einer Fülle an typischen Magerkeitszeigern blühen hier u.a. Orchideen oder Enziane. Halbtrockenrasen sind durch eine extensive Bewirtschaftung meist in Form von Beweidung mit Schafen oder Rindern oder einer späteren Mahd entstanden. Die Magerrasen sind auf nährstoffarme, basenreiche Böden, oft an südexponierten Hängen, beschränkt.


Ähnlich wie viele andere artenreiche Grünlandbiotope sind auch Halbtrockenrasen heute überwiegend in einem ungünstigen Erhaltungszustand und im Rückgang begriffen. Hierzulande bestehen nur noch rund 220 Hektar, wovon viele sehr kleinflächig ausgebildet sind. Grund dafür ist die intensivere Landnutzung in den letzten Jahrzehnten, aber auch eine völlige Nutzungsaufgabe. Durch eine fehlende angepasste Bewirtschaftung, verbuschen viele Halbtrockenrasen, wodurch die charakteristische Artenzusammensetzung verloren geht.


Um dem entgegenzuwirken und die verbuschten Bestände wieder freizustellen, sind Entbuschungsmaßnahmen von großer Bedeutung. Dadurch werden wertvolle Halbtrockenrasen wiederhergestellt. So auch auf der Fläche zwischen Lorentzweiler „a Romescht“ und Steinsel „Zapp“, wo sich noch zahlreiche kleinere Halbtrockenrasen-Bestände finden. Die hier vorgestellte, ehemals verbuschte Fläche wurde Anfang des Jahres in zwei Etappen entbuscht. Zur Nachpflege wird u.a. ein Raupenmäher, der besonders für das Gelände geeignet ist, genutzt. Auf der so wieder aufgelichteten Fläche können sich die typischen Pflanzenarten auf natürliche Weise aus der Samenbank im Boden entwickeln, sodass sich in ein paar Jahren der Artenreichtum mit Hilfe einer extensiven Beweidung wieder entfalten kann.


Halbtrockenrasen sind sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene gesetzlich geschützt. Ihr Erhalt und ihre Wiederherstellung ist im Nationalen Naturschutzplan verankert, wozu das hier vorgestellte Projekt einen wichtigen Beitrag leistet. Das Projekt wurde durch SICONA mit der Unterstützung der Gemeinden Lorentzweiler und Steinsel, sowie der Finanzierung des Umweltministeriums umgesetzt.