Harmonie Municipale Esch: Genüssliche Klänge - Galakonzert "HMEsch@Vienna"

Am Wochenende vom 23./24. November stellten die Mitglieder des großen Orchesters der „Harmonie municipale Esch“ wieder an zwei Abenden ihr Können unter Beweis. Mit ausschließlich Wiener Musik unter der Leitung von Jean Thill spielten sie sich in die Herzen der Zuhörer, die ihrerseits ihrer Zufriedenheit mit anhaltendem Applaus Ausdruck verliehen.

Das diesjährige Herbstkonzert ,,HMEsch @ Vienna“ stand unter der Schirmherrschaft der österreichischen Botschaft in Luxemburg. Gregor Schusterschitz, Botschafter der Republik Österreich, hat es in seinem Vorwort im Programmheft ganz treffend formuliert, dass die in Wien im 19. Jahrhundert entstandene Musik es auch heute noch versteht, die Leute zu fesseln.

Die Melodien des Wiener Walzers und der Polka sowie andere damals populäre Genres sind auch heute noch genauso beliebt wie damals. Sie bringen den Optimismus und das Zusammenleben vieler Völker zum Ausdruck, beides Dinge, die damals Wien als den dynamischen Schmelztiegel mitteleuropäischer Völker und Kulturen ausgezeichnet haben. Die traditionelle Auslegung dieses Galakonzertes der HMEsch spiegelte sich nicht nur bei der Programmauswahl wider, es war auch seit langer Zeit wieder ein Konzert, bei dem nur das Orchester auf der Bühne stand, ohne Solisten, ohne Schauspieler, ohne Film- oder Bildprojektionen. Musik aus Wien, der Hauptstadt der Musik, wie oft behauptet wird, reichte locker aus, um einen abendfüllenden, unterhaltsamen und anspruchsvollen Geschmäckern gerecht werdenden musikalischen Genuss zu bescheren.

Mit der Ouvertüre aus der ,,Fledermaus“ von Johann Strauss Sohn begann die musikalische Reise der HMEsch. Diese bestbekannte Ouvertüre wurde 1874 im Theater an der Wien uraufgeführt und gilt als Höhepunkt der goldenen Wiener Operettenära. Mit ,,Rosen aus dem Süden“ stand ein Konzertwalzer des gleichen Komponisten auf dem Programm. Uraufgeführt wurde dieser 1880 im Wiener Musikverein durch Eduard Strauß. Es ist übrigens keine Seltenheit, diesen Walzer beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu hören. Mit dem ,,Persischen Marsch“, dem ,,Kaiserwalzer“ und der ,,Annen-Polka“ standen weitere Schmankerl auf dem Programm des ersten Teils des Konzertes, das mit ,,Plappermäulchen“ von Josef Strauss endete.

Nach der Pause ging es mit der ,,Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss Sohn weiter, einem Werk, welches auf einem der Wiener Musik gewidmeten Konzert nicht fehlen darf. Aus ,,Wiener Frauen“ spielte die HMEsch die Ouvertüre aus einer der ersten, aber überaus erfolgreichen Operetten von Franz Lehar, gefolgt von ,,Sphärenklänge“ von Josef Strauss. Johann Strauss Sohn ist als Walzerkönig in die Musikgeschichte eingegangen, hat aber auch Polkas und Märsche komponiert. Sein ,,Ägyptischer Marsch“, ,,Die Libelle, Polka mazur“ und ,,O du mein Österreich“ bildeten vorerst den Schluss dieses Konzertes.

Genug hatte das Publikum allerdings noch lange nicht und entlockte dem großen Orchester der HMEsch nicht weniger als drei Zugaben: die schnelle ,,Sport-Polka“, ,,An der schönen blauen Donau“ und der – wie anders hätte man ein solches Konzert abschließen können – Radetzky-Marsch.

Durch den Abend führte mit viel Charme Lydie Lefèvre.

Freuen darf man sich auf den nächsten Auftritt der Escher ,,Harmonie municipale“ im Escher Theater am 26. und 27. April 2019.


Text: Paul Huybrechts

Fotos: Alain Bartoli