Turnmemorial Josy und Yvonne Stoffel-Wagener
Die Mixed-Teams der Minis und Espoirs im Rampenlicht
Differdingen. Nur wenige Ehepaare haben ihren Sport über Generationen hinweg so nachhaltig geprägt wie Josy Stoffel (27.06.1928 † 09.03.2021) und Yvonne Stoffel-Wagener (16.05.1931 † 05.04. 2014). Sie zählen zweifellos zu den außergewöhnlichsten Persönlichkeiten des luxemburgischen Turnsports. Als erfolgreiche Turner, Nationaltrainer sowie Teilnehmer an Europa- und Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen haben sie die Geschichte ihres Sports entscheidend geprägt. Zu ihren Ehren richtet der Turnverein Espérance Differdingen alle zwei Jahre einen einzigartigen Pokalwettkampf für die Turnerjugend aus, an dem sechs gemischte Mannschaften mit je acht Turnern, 24 Mädchen und 24 Jungen in den Altersklassen Minis und Espoirs teilnehmen. Der neue Mixed-Team-Wettkampf an den Geräten Boden, Sprung sowie Barren und Stufenbarren fand im nach Josy Stoffel benannten Turnzentrum in Oberkorn statt.
Yvonne Stoffel-Wagner wurde am 16. Mai 1931 in Esch/Alzette geboren. Ihre sportliche Karriere begann 1945 mit der ersten Lizenz beim Turnverein Avenir Differdingen. 1953 heiratete sie Josy Stoffel. Sie errang einen nationalen Meistertitel und nahm an zwei Weltmeisterschaften sowie an den Olympischen Spielen 1960 in Rom teil. Nach ihrer aktiven Laufbahn war sie neun Jahre lang Trainerin beim Lokalverein und bekleidete von 1964 bis 1967 das Amt der Nationaltrainerin. Für ihre Verdienste wurden Yvonne und Josy Stoffel 2011 bei der Sportpresse-Gala mit dem Fairplay-Preis ausgezeichnet.
Josy Stoffel, geboren am 27. Juni 1928 in Differdingen, gilt als der erfolgreichste Turner des Landes. Zwischen 1948 und 1964 nahm er an fünf Olympischen Spielen teil und errang insgesamt 16 luxemburgische Mehrkampftitel in der Uniform der Espérance Differdingen. Darüber hinaus vertrat er Luxemburg bei jeweils fünf Welt- und sechs Europameisterschaften. Nach seiner aktiven Laufbahn war er acht Jahre lang als Nationaltrainer in Luxemburg und zehn Jahre in Belgien tätig. Er war einer der bekanntesten Sportler des Landes und wurde in den Jahren 1957 und 1960 jeweils zum Sportler des Jahres gewählt.
Neben der reibungslosen Organisation und den beeindruckenden sportlichen Leistungen der jungen Turnerinnen und Turner war die Siegerehrung der Höhepunkt der Coupe de l’Espérance. Die Übergabe der Erinnerungsplaketten und Pokale an alle Aktiven und Mannschaften erfolgte durch Polo Stoffel und seine Frau, Sportschöffe Thierry Wagner, Ehrenpräsident Johny Reuter und Präsident Salvatore Macri. Mit dieser gelungenen Veranstaltung wurde nicht nur an die beiden Sportikonen erinnert, sondern auch ein neuer, moderner Wettkampfmodus etabliert, der bei Athleten und Trainern großen Anklang fand.
Detaillierte Ergebnisse sind unter www.esperance-differdange.lu verfügbar.
Romain Welter via mywort