m Rahmen seiner Sensibilisierungskampagne zum Internationalen Frauentag hatte das Schöffenkollegium der Gemeinde Steinfort am gestrigen Abend zu einem Abend zum Thema "Fraen am Sport" (Frauen im Sport) eingeladen.
Die Vorführung des Films "Um Ball - 50 Joer Fraefussball zu Lëtzebuerg", einem Dokumentarfilm der Regisseurin Tessy Troes, der die Geschichte und die Entwicklung des Frauenfußballs in Luxemburg von 1972 bis heute dokumentiert, läutete den Abend ein. Auf den Film folgte die von Christiane Kremer moderierte Podiumsdiskussion mit Tessy Troes, Taina Bofferding - Ministerin für Gleichstellung von Frauen und Männern, Joëlle Letsch vom Nationalen Frauenrat Luxemburgs CNFL, Daniel Ley - Vertreter des Ministeriums für Sport, den Fußballspielerinnen Amy Thompson, Isabel Albert und Christiane Mees-Langermann sowie Dan Santos, dem Trainer der Damenfußballnationalmannschaft. Die angesprochenen Themen drehten sich um die zahlreichen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in der Welt des Sports, sei es in Bezug auf die finanzielle Unterstützung, die Popularität, die Medienpräsenz oder die Art und Weise, wie die Verbände den Frauensport unterstützen.
In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass sich die Wertschätzung und Anerkennung des Frauensports zwar im Laufe der Zeit verbessert hat, es aber auch heute noch immer Vorurteile gibt, die es gilt abzubauen. Außerdem erweist sich die finanzielle Unterstützung weiterhin als schwierig und die Sportlerinnen müssen um die notwendigen Fördermittel kämpfen. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Publikum, das bei Sportveranstaltungen leider meistens abwesend ist. Wenn es um Frauensport geht, fehlt es bislang an Zuschauer:innen auf den Tribünen. Auch wenn unsere Fußballerinnen stolz darauf waren, im Stade de Luxembourg zu spielen, hat ihnen der Mangel an Zuschauende nicht in die Karten gespielt. Man darf nicht vergessen, wie ausschlaggebend die Unterstützung eines Publikums ist, sei es durch die Anfeuerung während des Spiels oder durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten. Hier ist die Unterstützung der Medien von entscheidender Bedeutung, sowohl bei der Ankündigung als auch bei der Berichterstattung über die Sportveranstaltungen selbst. Ein weiterer Aspekt der vorgeführt wurde ist der sportliche Abbruch der im Teenageralter erfolgt und der bei Mädchen wesentlich höher ist als bei Jungen.
Die Podiumsdiskussion hat deutlich gemacht, dass es unverzichtbar ist, dass die Chancengleichheit auch auf der Ebene des Sports, und vor allem des organisierten Sports, Einzug hält. Ein nationaler Aktionsplan wäre keine Verschwendung. Und mehr denn je benötigen wir Heldinnen, solche, die ihre Leidenschaft mit der breiten Öffentlichkeit teilen und sie damit auch zum Leben erwecken.
Insgesamt war es ein intensiver Abend, an dem viel über Chancengleichheit im Sport diskutiert wurde. Es gibt noch viel zu tun, aber alle Redner:innen waren bereit, Teil der positiven Veränderungen zu sein, die wir hoffentlich in naher Zukunft sehen werden. Um es mit den Worten der Spielerin Amy Thompson auszudrücken: "Dies ist erst der Anfang!"