Am dritten Mai fand vor kleiner Kulisse ein Biergeratelier zum Thema „Wie heizen wir in Zukunft“ statt. Was interessant war an dieser Versammlung waren folgende Informationen:
- Heizungen mit Heizöl werden in Neubauten wahrscheinlich verboten;
- Pelletsheizungen erhalten keine staatliche Unterstützung mehr sind aber bis auf weiteres in Neubauten erlaubt;
- Wärmepumpen sollen die traditionellen Heizungen ersetzen.
Hat man eine Wärmepumpe als Heizung, bedeutet dies gleichzeitig, dass im Haus am besten nur Bodenheizungen zum Heizen verwendet werden sollen. Die Heizkörper haben aus folgendem Gründen ausgedient:
- für einen Heizungskörper braucht man Temperaturen vom Heizwasser von über 60 Grad derweil man für eine Bodenheizung man lediglich nur bis zu 30 Grad benötigt. Eine Wärmepumpe als Heizung kombiniert mit einer guten Dämmung des Hauses funktioniert optimal wenn nur niedrige Temperaturen für Heizwasser benötigt werden.
Eine Wärmepumpe ist eine Heizung, welche die in der Umwelt gespeicherte thermische Energie nutzt, um Gebäude zu erwärmen. Anders als bei Holz-, Öl- oder Gasheizungen funktioniert das jedoch nicht durch eine Verbrennung, sondern über einen komplizierten technischen Prozess.
Interressante Informationen zum Thema findet man unter https://heizung.de/waermepumpe/.
Den benötigten Strom für seine Wärmepumpe kann man gratis aus seiner eigenen Solaranlage vom Dach beziehen soweit dieser reicht. Dies heisst in anderen Worten, der Strom der durch die eigene Solaranlage produziert wird, kann man zuerst mit seinen eigenen Geräten verbrauchen (Geräte die gerade benutzt werden). Bei einer Überproduktion von Strom gibt man den Rest ins Netz ab oder man bezieht den fehlenden Strom aus dem Netz. Es gibt Überlegungen den Strom anhand von Batterien im Haus zu speichern und bei Bedarf abzurufen.
Eine weitere Idee um Energie zu sparen und die Wärmepumpe optimal zu nutzen ist die Tatsache dass man bei Neubauten auf einen Warmwasserkreislauf verzichtet, d.h. Dusche, Waschbecken und Küche sind nicht mehr an einen Warmwasserkreislauf angeschlossen sondern bekommen ihr Warmwasser mit Hilfe eines Durchlauferhitzers. Der Vorteil für die Nutzung einer Wärmepumpe besteht darin, dass diese dann nur das Warmwasser für die Bodenheizung liefern muss und die Temperatur des Warmwassers für diesen Warmwasserkreislauf die 30 Grad Marke nie überschreiten muss.
Natürlich wurde auch in dieser Sitzung für die Elektromobiltät geworben. Leider laufen sämtliche E- Autos in Luxemburg mit Strom, der fast ausschliesslich aus Deutschland oder Belgien kommt, also Braunkohle- oder Nuklearstrom wie man auf der interaktiven Karte von Electricity Maps https://app.electricitymaps.com/zone/LU zu jeder Zeit nachprüfen kann. Für den Klimapakt werden jetzt wieder eifrig Punkte gesammelt und wahrscheinlich auch Investionen getätigt die nicht sofort nötig wären.
Klimaappostel raten den Bürgern beim Kochen von Wasser einen Deckel auf den Topf zu machen, was auch richtig ist zum Energie sparen, fahren aber gleichzeitig zum eigenen Spass mit einem sechszylindrigen Oldtimer durch die Natur.
Die EU Komission will ab 2030 keine Verbrennungsmotor mehr produzieren lassen, es sei denn man produziert keine 10.000 Stückzahlen im Jahr wie zum Beispiel verschiedene Luxusmarken aus Italien. In Berlin gibt es das erste Elektrofeuerwehrauto. Die Digitalisierung ist auch nicht gerade klimafreundlich. Die Elektromobilität ist noch immer auf der Suche nach schneller ladenen Akkus und die Frage wie der grüne saubere Strom erzeugt wird, ist auch noch nicht geklärt. Die Energiepreise schnellen durch den Ukraine Krieg in die Höhe und werden die Klimapolitk mächtig durcheinander rütteln. Von Juli auf August sind die Pellets um 150€ pro Tonne teurer geworden. Was ist da noch nochmal oder wird jetzt mal auf sämtlichen Energieprodukten global der maximale Gewinn versucht zu erreichen.Meines Erachtens ist es falsch nur auf eine Technologie zu setzen um den CO2-Ausstoss zu reduzieren, man muss auf alle möglichen Technologien setzen und die beste wird sich schlussendlich durchsetzen.
Zum Schluss der Sitzung wurde auch gesagt dass man nicht sicher sei ob die Ratschläge von heute in 10 oder 20 Jahren noch gültig und richtig sind, eine ehrliche Aussage.
René Zigrand
Conseiller communal