Luxemburger Archäologen im Ausland tätig
D’Georges Kayser Altertumsfuerscher beteiligen sich an Ausgrabungen in Wederath/Belginum
Jährlich fahren tausende Luxemburger auf der Hunsrückhöhenstrasse zum Flughafen Hahn. Nur die wenigsten wissen, dass an der Kreuzung bei Wederath ein bedeutendes archäologisches Denkmal liegt. Zwischen Mosel und Rhein war der vicus belginum eine der wichtigsten römischen Siedlungen an der damaligen Fernstraße Trier-Bingen gelegen. In der Tabula Peutingeriana, einer Straßenkarte des 2. / 3. Jh. n. Chr. des Römischen Reiches, war der vicus belginum eingetragen. Das zum vicus gehörende Gräberfeld ist auf einer Fläche von 4,5 ha, fast der gesamte Bereich, ausgegraben und mehr als 2500 Gräber konnten dokumentiert werden. Untersuchungen der letzten Jahre zeigten neben der Siedlung ein frührömisches Lager sowie drei große Tempelbezirke. In einem vor wenigen Jahren vor Ort errichteten modernen Museumsgebäude werden die archäologischen Untersuchungsergebnisse gezeigt.
Um ihr Fachwissen zu erweitern und neue Grabungstechniken zu erlernen nahmen die aktiven Mitglieder der „D’Georges Kayser Altertumsfuerscher“ in den vergangenen Jahren an ausländischen Ausgrabungen teil. Dieses Jahr hatten sie beschlossen an einer Grabung der Uni-Trier in Belginum teil zu nehmen und ihre Fähigkeiten in der Erforschung des vicus einzusetzen und neue Erfahrungen zu sammeln. Durch den Bau der Autobahn und des Zubringers ist die Anlage vor Zerstörung bedroht und die Zeit für die Untersuchungen ist knapp.
Unter Anleitung von Projektleiterin Frau Dr. Cordie und Grabungsleiter Herr Schrickel gruben GKA Aktive in Belginum aus. In 8 mehrtägigen Grabungskampagnen wurde im dritten Tempelbezirk und im hinteren vicus-Bereich gearbeitet. Da im letzteren der Abschluss der Erforschung dringender war, wurden besonders hier die Arbeiten intensiviert. Neben der regulären Mannschaft bemühten sich Studenten der Uni-Trier und Dijon, einer Gruppe Holländer und die Nospelter Freiwilligen dem Boden seine Geheimisse zu entlocken. Die GKA machten sich hauptsächlich im hinteren Bereich der Wohnhäuser nützlich und konnten hier neben verschiedenen Strukturen einen Brunnen, einen Ofen und einen Keller lokalisieren, dessen Freilegung sie in Angriff genommen hatten.
Die Luxemburger waren besonders willkommen in Belginum und ihre professionelle und effektive Arbeitsweise war beliebt von Grabungsleiter und allen Mitarbeitern. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre auf dem Grabungsgelände und das teils nasse Wetter hat der Stimmung und Begeisterung nichts anhaben können. Vor dem Wintereinbruch wurden die Grabungsareale fachgerecht abgedeckt, und die begonnenen Arbeiten werden in der kommenden Saison weiter gehen sind die Nospelter sich einig. Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist ein vorbildliches Beispiel, wie ein geeintes Europa der Bürger in Zukunft zusammen wachsen kann.