Rosentaufe 'Andethanna' in Niederanven

Am 7. Juli haben die Gemeinde Niederanven und die Lëtzebuerger Rousefrënn die gelbe Beetrose 'Andethanna' getauft. Sie bietet zahlreiche Vorteile für Umwelt und Menschen und ist dem langjährigen, gerade ausgeschiedenen Bürgermeister Raymond Weydert gewidmet.

Die Natur und deren Schutz spielt in der Gemeinde Niederanven mit römischer Geschichte eine bedeutsame Rolle: Vor dem Gemeindehaus im Ortsteil Oberanven begrüßen große bepflanzte Wasserbecken, ein Kräutergarten und der Naturlehrpfad „Aarnescht“ die Besucher, der ins gleichnamige Naturschutzgebiet führt. Für die besondere Rosentaufe am 7. Juli haben die Gemeinde Niederanven und die Lëtzebuerger Rousefrënn daher eine Rose ausgewählt, die hervorragend zur Naturverbundenheit und interessanten römischen Vergangenheit der Gemeinde passt. Mit der Taufe der Rosenneuheit geht außerdem eine Ära in Niederanven zu Ende und wird ein neues Kapitel aufgeschlagen: Über 22 Jahre hat Raymond Weydert sich als Bürgermeister zum Wohl der Gemeinde eingesetzt und seit 5. Juli ist der neue Bürgermeister Fréd Ternes im Amt. Am Morgen der Rosentaufe wurde zusätzlich der neue Gemeinderat vereidigt.

Farbenfroh, klimaangepasst und anspruchslos

Wie der bekannte belgische Rosenzüchter Martin Vissers von „Viva International“ erklärte, überzeugt seine neueste Rosenkreation 'Andethanna' als besonders klimaangepasste, insektenfreundliche und der Biodiversität förderliche Sorte. Im Spätsommer sind ihre dekorativen Hagebutten eine Delikatesse für Vögel. Schnellwüchsig und üppig blühend, bietet 'Andethanna' ein „farbenfrohes Spektakel aus Gelb, Weiß- und Brauntönen.“ Bemerkenswert sei jedoch, dass sie keine Pflege erfordere, betonte der Rosenexperte: 'Andethanna' ist daher ideal für große Flächen, denn sie sorgt für Wasserrückhalt, eine gute Luftfilterung und eine niedrigere Bodentemperatur. Die Menschen fühlen sich in einer grünen Umgebung wesentlich wohler, hob Vissers hervor. Die innovative Rose ist bestens für Beete, Gruppenbepflanzung und als Topfrose geeignet.

Die Präsidentin der Lëtzebuerger Rousefrënn Maryse Hensel-Weirig freute sich über die außergewöhnliche Rosentaufe in der Nachbargemeinde der Rousefrënn. Sie pflegen mit der Roseraie Château de Munsbach ein lebendiges Konservatorium aller luxemburgischen Rosensorten als landesweit einmalige Sammlung. Wie sie berichtete, besitzt Luxemburg eine interessante Geschichte als Land der Rosen und exportierte bis zum ersten Weltkrieg ca. 6 Millionen Rosenstöcke pro Jahr weltweit. Es sei wichtig, diese im Ausland wenig bekannte Tradition weiterhin bekannt zu machen, bekräftigte Marc Weyland als Vertreter des Landwirtschaftsministeriums und Direktor der Administration des Services Techniques de l'Agriculture ASTA.

Zeichen der Freundschaft und Dankbarkeit

Alles Liebe und Gute für die Zukunft wünschten dem Taufpaten Raymond Weydert auch die drei Taufpatinnen und Niederanvener Gemeindebeamtinnen Christiane Bour, Rose Scharfe-Hansen und Roberta Dario. Die gelbe Rose stehe für Optimismus, Glück, Freude, Dankbarkeit und Freundschaft und passe daher bestens zu ihrem früheren Chef. Herzlich verabschiedeten sie sich bei ihm mit ihrem kreativen Abschiedslied „‘t si vill schéi Rousen an dem Duerf“, das musikalisch von der Musikschule Niederanven gemeinsam mit dem Gästechor umrahmt wurde. Hieran hätte sicherlich auch der Autor des Originalliedes „‘t si vill schéi Rousen an der Stad“, Nationaldichter Edmond de la Fontaine (Dicks), seine Freude gehabt.

Wie Raymond Weydert erläuterte, liegt Niederanven (römisch „Andethanna“) am alten Römerweg, der von Reims nach Trier führte. In der verkehrsgünstig gelegenen Gemeinde verbrannten die Römer einst in einem Ofen Kalk, der als Baustoff eingesetzt wurde. Er bedankte sich bei allen für die festlich gestaltete Rosentaufe, zu der sie das Rosenfest in der Roseraie Château de Munsbach im vorigen Jahr inspiriert hatte. Mit der Königin der Blumen verbindet Niederanven auch das Gemeindewappen, in dem eine fünfblättrige Rose abgebildet ist.

In seiner freien Zeit kann Weydert künftig nicht nur mehr Zeit im Garten verbringen, sondern möchte das Orgelspielen lernen. Sein Nachfolger Fréd Ternes sprach ihm seinen Dank aus für seinen fast 30-jährigen Einsatz im Gemeinderat und überreichte Taufpate und Taufpatinnen eine Karaffe mit dem eingravierten Datum der Taufe. Zum Abschluss der Rosentaufe verteilte die Gemeinde getopfte Exemplare der Rose 'Andethanna' an zahlreiche geladene Gäste und lud zum Ehrenwein ein. Der sommerliche Abend wurde musikalisch von den Klängen der Musikschule Niederanven und von Moderator Raoul Roos (RTL) begleitet.