Die besten Schüler der nationalen Biologie- und Physikolympiade hatten die außergewöhnliche Gelegenheit sich bei internationalen Wettbewerben mit den besten Schülern der Welt zu messen.
Die 27. Internationale Biologieolympiade (IBO) fand Ende Juli in Coventry (GB) an der Universität Warwick statt. 245 Schülerinnen und Schüler aus 64 Ländern der Welt kamen während einer Woche in Coventry zusammen um sich mit theoretischen und praktischen Aufgaben auseinanderzusetzen und sich kennenzulernen und auszutauschen. Bei der 48. internationalen Physikolympiade (IPhO) waren die Voraussetzungen ähnlich, die Organisation jedoch um einiges umfangreicher. 395 Schülerinnen und Schüler aus 86 Länder nahmen während 10 Tagen im Juli an der IPhO 2017 in Yogyakarta in Indonesien teil. Zudem war die IPhO für Luxemburg eine völlig neue Erfahrung, da es die erste Teilnahme von Schülern aus Luxemburg an diesem renommierten Wettbewerb war.
Zur IBO sind pro Land 4 Schüler und zwei Begleitpersonen zugelassen, bei der IPhO sind es 5 Schüler und zwei Begleitpersonen. Teilnahmeberechtigt sind die jeweiligen besten Schüler der nationalen Wettbewerbe, welche nicht älter als 20 Jahre und noch nicht an einer Universität eingeschrieben sein dürfen. An zwei Wettbewerbstagen müssen die Schüler an theoretischen und praktischen Prüfungen teilnehmen, das Niveau dieser Prüfungen lag knapp unter dem Anforderungsprofil eines Bachelorabschlusses in Biologie bzw. Physik. Die Luxemburger Schüler wurden im Vorfeld auf dieses sehr hohe Niveau vorbereitet, jedoch ist dies nicht zu vergleichen mit anderen Ländern, wo die Schüler teilweise über Wochen an einer spezifischen Vorbereitung teilnehmen.
Die Luxemburger Schüler konnten trotzdem mit guten Leistungen beindrucken und kehrten zum Teil mit Medaillen oder Auszeichnungen zurück. Bei der Biologieolympiade gelang es Mathias Schmutzer (ISL) eine Bronzemedaille zu erkämpfen, er belegte den 131. Platz unter 245 Konkurrenten. Für den 170. Platz wurde Drago Dragovic (LMRL) mit einer Honorary Mention ausgezeichnet. Des Weiteren belegte Maxime Theisen (LHCE) den 174. und Philippe Furlano (ALR) den 185. Rang. Da die beiden letztgenannten erst im September das Abitur angehen, haben sie noch die Möglichkeit sich für die IBO 2018 im Iran zu qualifizieren.
Bei der Physikolympiade gab es eine Menge Diskussionen mit der Jury bezüglich der Aufgaben und der Bewertungen, so dass am Ende der IPhO zwar Medaillen und Auszeichnungen vergeben wurden, aber keine genauen Platzierungen der Schüler mitgeteilt wurden. Für die Luxemburger Schüler lag die Messlatte sehr hoch und sie konnten nur staunen mit welchen Ausnahmetalenten aus aller Welt sie sich messen mussten. Trotzdem gelang es Pierre Kreins (AL) eine Honorary Mention zu erhalten.
Nachdem Pierre Kreins in den letzten beiden Jahren bereits eine Bronze- und eine Silbermedaille bei der IBO erringen konnte, konnte er in Yogyakarta auch seine Fähigkeiten in Physik unter Beweis stellen. Für Max Zuidberg (AL), Justin Bourgois (LMRL), Alex Junck (AL) und Yann Bernard gab es zwar keine Auszeichnung, trotzdem haben sie sich auf diesem Niveau gut geschlagen und haben viel an Erfahrung hinzugewonnen.
Neben dem Wettbewerb stand vor allem der Austausch mit den Schülern aus aller Welt und die Erkundung des Gastgeberlandes im Vordergrund. Für die Luxemburger Schüler war die Teilnahme an der IBO bzw. IPhO eine einzigartige Erfahrung, welche sie sicherlich angespornt hat, ihre Zukunftspläne im Bereich der Naturwissenschaften anzusiedeln. Zudem haben sie neue Freunde aus aller Welt welche sich auch spezifisch für Naturwissenschaften interessieren hinzugewonnen.
Bei der IBO wurden die Schüler von Thierry Marx (LTEtt) und Alexandre Salsmann (Uni.lu) begleitet, bei der IPhO waren es André Mousset und Pol Mollitor (LCE). Die Aufgabe der Begleitpersonen bestand vor allem darin die Aufgaben mit der Jury zu diskutieren und zu übersetzen.
Für die Teilnahme an der IBO und der IPhO sind die a.s.b.l. Olympiades luxembourgeoise des sciences naturelles (OLSN) sowie das Ministère de l’Education nationale, de la Jeunesse et de l’Enfance verantwortlich, dies mit der Unterstützung der Universität Luxembourg, des Fonds National de la Recherche, der Fondation Veuve Emile Metz-Tesch und der Chambre de Commerce.
Weitere Informationen zur IBO sind zu finden unter www.ibo2017.org, www.ibo-info.org, www.ipho2017.id und www.ipho.org