1monthfree

Gelungene Veranstaltung am 3.4.2025: "75 Jahre Schuman-Plan - 75 Jahre Europa"

Zur Feier von "75 Jahre Schuman-Plan - 75 Jahre Europa" lud die überparteiliche Europa-Union Luxemburg a.s.b.l. in das centre culturel "Schéiss" in die Hauptstadt ein.


Zunächst gab es am Nachmittag eine Dialogveranstaltung, bei der alle fünf anwesenden luxemburgischen Europaabgeordneten (die Parlamentariergruppe der EUL im Europäischen Parlament war vollzählig und direkt aus Straßburg angereist) mit jungen Menschen über aktuelle Themen diskutierten unter der Leitung des Vereinsvorsitzenden Stefan Kohler.


Anschließend präsentierte Ingo Espenschied (Präsidiumsmitglied der Europa-Union Deutschland e.V. und Geschäftsführer von "Dokulive") eine Multimediashow, in der die Entwicklung der Europäischen Union mit ihren Anfängen und unter gebührender Würdigung ihrer "Gründungsväter" sehr anschaulich gezeigt wurde.


Daran schloss sich dann eine Paneldiskussion an, die von Prof. Dr. Anna-Lena Högenauer (Universität Luxemburg) moderiert wurde mit den Panelisten Sarah Reisinger (Junge Europäer - JEF Baden-Württemberg e.V.), Karl-Heinz Lambertz (Ministerpräsident a.D. und ehemaliger Vorsitzender des Europäischen Ausschusses der Regionen) und Stefan Kohler (Gründer und Vorsitzender der EUL).


Sarah Reisinger gab die Verzweiflung vieler junger Menschen zum Ausdruck: "Uns liegt die Bekämpfung des Klimawandels weiterhin am Herzen, aber viele junge Menschen sind schlicht frustriert angesichts der Tatsache, dass die Maßnahmen zu langsam gehen und teilweise sogar wieder zurückgedreht werden." Karl-Heinz Lambertz argumentierte aus der Perspektive eines erfahrenen Politikers und stellte die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als große Chance dar. Stefan Kohler betonte, dass die Gründung der Europa-Union Luxemburg im Jahre 2017 unter dem Eindruck der ersten Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA und dem Brexit erfolgte - viele europäische Errungenschaften gelten als selbstverständlich und dies werde erst bewusst, wenn sie verloren gingen. Er nannte als jüngste Beispiele die einseitigen Grenzschließungen während der Coronapandemie und die rezent eingeführten dauerhaften Grenzkontrollen innerhalb des Schengenraumes, die gerade hier in der Großregion auf Unverständnis stießen. Die Europa-Union wird weiterhin in diesem Sinne aktiv sein und Position beziehen.


Der Europaabgeordnete Charles Goerens (DP) zeichnete ein düsteres Bild der aktuellen Weltlage: "Wenn wir die aktuelle Situation mit vergangenen Krisen vergleichen, dann sind wir im Jahr 1938 oder sogar im Jahr 1939. Die Situation ist sehr ernst und Europa muss eine gemeinsame Antwort auf die aktuellen Herausforderungen finden".


Auf die Frage der Moderatorin, inwiefern die deutsch-französische Zusammenarbeit zur Lösung der aktuellen Herausforderungen hilfreich sein könnte, entgegenete der Vorsitzende der Europa-Union Luxemburg: "Es sind nicht nur die Staatslenker gefragt, es geht nicht nur um Politikerinnen und Politiker. Demokratie lebt vom Mitmachen, wir alle sind aufgefordert, daran mitzuwirken. Jeder einzelne Bürger sollte seine Verantwortung wahrnehmen, um Demokratie und Grundwerte zu verteidigen."


Marc Angel (LSAP) sprach die Gefährdung von Minderheiten an und erwähnte insbesondere Ungarn als mahnendes Beispiel: "Wir müssen unsere gemeinsamen Werte verteidigen." Tilly Metz (Grüne) stimmte zu und gab angesichts der globalen Bedrohungslage zu Bedenken, dass auch die Bekämpfung des Klimawandels und soziale Fragen darüber nicht vergessen werden dürfen.


Dies war ein sehr gelungener Abend, zu dem uns viele positive Rückmeldungen erreicht haben.


Die Europa-Union Luxemburg bedankt sich ganz besonders bei der Stiftung Forum Europa Luxemburg für die finanzielle Förderung der Veranstaltung. Wir bedanken uns ferner bei der Deutschen Botschaft in Luxemburg, bei der Stadt Luxemburg (die uns den Saal zu Vorzugskonditionen vermietet hat) und bei den Jungen Europäern (JEF Luxembourg) sowie bei allen Mithelfern.


Die Europa-Union Luxemburg lebt von ihren Mitgliedern. Der Online-Mitgliedsantrag und weitere Informationen sind auf der Internetseite www.europa-union.lu zu finden.