Beteiligung der ala am Liechtensteiner Projekt Erasmus+ für Menschen mit Demenz
In den Jahren 2023-2025 erarbeiten deutschsprachige Demenz-Organisationen länderübergreifende Themenpapiere und rücken nationale best-practice-Beispiele ins Rampenlicht.
Seit Februar 2020 haben sich die Deutschsprachigen Alzheimer- und Demenz-Organisationen (DADO), zu denen Luxemburg, Deutschland, Österreich, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die Schweiz, Südtirol und Liechtenstein zählen, im Rahmen einer Vereinbarung zu engerer verbindlicher Kooperation verpflichtet.
Diese dient einerseits dem Austausch über politische Aktivitäten wie beispielsweise nationale Demenzstrategien oder -plänen, aber auch zu Kampagnen zum Thema Demenz und Versorgungskonzepten. Darüber hinaus sollen vorhandene Synergien besser genutzt werden. Unter anderem beispielsweise für eine arbeitsteilige Produktion oder Bereitstellung von Texten aus eigenen Informationsbroschüren. Deren krankheitsspezifische Inhalte sind grundsätzlich länderübergreifend nutzbar.
Auch wenn solche Broschüren bzgl. juristischer oder sozialversicherungsrechtlicher Fragen jeweils länderspezifisch ergänzt werden müssen, können durch die Erarbeitung jeweils im Lead einer Organisation wertvolle Synergien genutzt und so die damit gewonnenen Ressourcen für die jeweils eigenen, länderspezifischen Aktivitäten der Non-Profit-Organisationen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen eingesetzt werden. In Zeiten der knappen Ressourcen ein Gewinn für alle.
Als eines der ersten gemeinsamen Projekte wurde bereits ein Leitfaden der angemessenen deutschsprachigen Terminologie „Wie sprechen wir über Demenz” aus Sicht von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen veröffentlicht. Dieser dient zum Abbau von diskriminierender Sprache und soll als Referenz für Medienschaffende, aber auch im Sinne der Aufklärung und Sensibilisierung der breiten Bevölkerung eingesetzt werden. Ein wichtiger Konsens, der die länderspezifischen Aufklärungsbemühungen enorm unterstützt.
Im letzten Halbjahr fanden Treffen in Berlin und Luxemburg statt, an welchen nun im Rahmen eines durch Liechtenstein lancierten ERASMUS+-Projektes eine Serie von Themenerarbeitungen begann, die sich an best-practice-Beispielen nationaler Erfahrungen orientieren und über alle DADO-Mitgliedsländer individuell ausgerollt werden sollen. Schwerpunkte dieses neuen Engagements sind beispielsweise früh- und jungerkrankte Menschen mit Demenz, Diversität, finanzielle Unterstützungen für betreuende Familien und weitere Themen. Demenz Liechtenstein wird zur Halbzeit des Erasmus+-Projektes der DADO im April 2024 Gastgeberin für ein Treffen sein. Unter anderem wird dann auch die neue Tagesstätte „Vergissmeinnicht” in Schaan für früh- und jungerkrankte Menschen mit Demenz im internationalen Kontext vorgestellt.
Auf dem Fotot:
Mitglieder aus Luxemburg, Liechtenstein, Deutschland, Belgien und Südtirol am DADO-Treffen in Luxemburg im neu errichteten Wohnbereich für jung an Demenz Erkrankte im Wohn- und Pflegeheim „Beim Goldknapp” in Erpeldingen an der Sauer; Teilnehmende aus Österreich und der Schweiz fehlen auf dem Bild.