1monthfree

162. UGDA-Kongress : Starke Bilanz, aber Handlungsbedarf

UGDA-Generalsekretär Marc Thill (rechts im Bild) spricht akute Sorgenpunkte an


Auf dem 162. Kongress der UGDA (Union Grand-Duc Adolphe), dem Luxemburger Dachverband der Musikvereine, wurde dieser Tage von dringendem Handlungsbedarf gesprochen. Nach den positiven Bilanzen von UGDA- Präsident André Heinen, einer stabilen Kassenlage von Generaltresorier Joé Heintzen, schnitt Generalsekretär Marc Thill in seinem Aktivitätsbericht zwei aktuelle Themen an, die landesweit in den Musik- und Gesangvereinen Sorgen bereiten.

Einige Finanzinstitute haben seit Januar die Kontogebühren drastisch angehoben. So wurden beispielsweise die Unkosten von 5 auf 25 Euro pro Monat festgelegt. Nachdem die Vereine die Schwierigkeiten der Covid Periode und des neuen Asbl-Gesetzes größtenteils überwunden haben, findet es Marc Thill mehr als bedauernswert, die Vereine nun mit einer Gebührensteigerung von bis zu 400% erneut zu belasten. Besonders betroffen sind kleine Vereine, die häufig nur begrenzte Ressourcen haben. Der Generalsekretär ruft daher die Banken auf, auf eine derartig flagrante Steigerung der Kontogebühren zu verzichten.

Marc Thill, der ebenfalls Vizepräsident der Agence du Bénévolat ist, sieht hier eine drohende Gefahr für viele Vereine und deren freiwillige Helfer, die wegen der zusätzlichen administrativen und finanztechnischen Anforderungen ihre Führungspositionen aufgeben. Das wird das soziale Gefüge schwächen und kann sich langfristig negativ auf die demokratische Kultur auswirken.

Ein weiterer wesentlicher Sorgepunkt ist die Jugendarbeit, die zwar mit der UGDA-Musikschule effizient ist, die Dorfvereine aber weitgehend im Abseits stehen lässt. Heutzutage erlernen viele Jugendliche das Spielen eines Instrumentes, was sehr begrüßungswert ist. Wenige allerdings kommen in die Lokalvereine um dort aktiv mitzuwirken. Daher befinden sich immer mehr Traditionsclubs in der Krise und klagen über fehlendes Engagement und akuten Nachwuchsmangel.

Bei der heutigen Jugend ist vielen gar nicht bewusst, dass die Dorfvereine für ein anregendes kulturelles Leben und eine gesunde, sportliche oder gesellige Betätigung in den Gemeinden sorgen. Oft fehle es an Visibilität, so ein engagierter Marc Thill, der in Zukunft über den UGDA-Verband und dessen Netzwerke Unterstützung anbieten will in Form von Beratung und bei Bedarf auch durch entsprechende Aktivitäten. Um dieses Thema zu vertiefen, organisiert die UGDA-Musikschule am 26. Februar 2025, eine „Table ronde“ in Walferdingen.