Am Dienstagabend fand eine größere Einsatzübung auf dem Gelände des Treibstoffdepots der Firma Total in Leudelingen statt. Das Gelände an der Bahnstrecke zwischen Luxemburg und Petingen verfügt über ein Tank mit 2,5 Millionen Liter Fassungsvermögen. Dass diese enorme Menge ein erhebliches Risikopotenzial darstellt ist klar, daher wurde die Übung in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen von Total Luxemburg organisiert. Ziel dieser Übung war vor allem den Einsatzkräften das bisher unbekannte Gelände unweit des Bahnhofs in Leudelange-Gare näher zu bringen.
Der eigentliche Übungsbeginn, welcher für 19:30 Uhr vorgesehen war, konnte auf Grund der Wetterlage nicht eingehalten werden. Kurz nach 19:00 führte ein schweres Unwetter in Leudelingen zu Überschwemmungen, gegen 19:25 Uhr schlug in Nörzingen ein Blitz in ein Mehrfamilienhaus ein und setzte Teile des Dachstuhls in Brand. In Folge dessen waren die Feuerwehren aus Leudelingen und Bettemburg bereits im Einsatz. So konnte die Übung erst nachdem beide Einsatzlagen unter Kontrolle waren zeitverzögert anfangen.
Nach der Alarmierung durch die Leitstelle rückten die Einheiten aus Bettemburg und Leudelingen ohne Sonderrechte zum Gelände aus. Zeitgleich erreichten das HTLF2, STLF 5000, GW-L2, ELW1, sowie zwei Rettungswagen aus Bettemburg das Tanklager zusammen mit den Kollegen der Feuerwehr Leudelingen. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Leudelingen Jim Schuster machte sich zusammen mit seinem Kollegen aus Bettemburg, Jean-Jacques Schroeder, ein Bild über die Lage. Die Ersterkundung ergab dass ein Tankwagen leckte und sich eine unbekannte Menge Kraftstoff auf dem Gelände ergoss.
Ein Atemschutztrupp erkundete den Tankwagen und führte Messungen durch um die Explosionsgefahr zu ermitteln. Paralell wurde von weiteren Einsatzkräften ein dreifacher Brandschutz (Wasser, Schaum, Pulver) aufgebaut. Zum Abdichten des Lecks kamen leichte Säureschutzanzüge zum Einsatz. Nachdem die Explosionsgefahr gebannt war, wurde das gesammte Gelände abgesucht, eine verletzte Person wurde dabei in einem Lagerraum gefunden und vom Atemschutztrupp evakuiert und an den Rettungsdienst übergeben. Zusätzlich stellten die Einsatzkräfte fest dass sich ein weiteres Leck im Lagerraum befand, und Treibstoff in den Regenabwasserkanal und in einen Bachlauf geraten war. Dieser wurde mithilfe von pneumatischen Dichtkissen provisorisch verschlossen um eine Ausbreitung der Flüssigkeit in ein Waldgebiet zu vermeiden. Dies gelang ohne Probleme. Simuliert wurde ebenfalls eine sogenannte "Mayday"-Lage, welche bedeutet dass Einsatzkräfte plötzlich selbst in Not geraten und von bereitstehenden Sicherheitstrupps aus dem Gefahrenbereich gerettet werden müssen. Da besonders Atemschutztrupps bei Übungen und Einsätzen unter enormen körperlichen Belastungen stehen, werden immer Sicherheitstrupps ausserhalb des Gefahrenbereichs in Stellung gebracht um ohne Zeitverlust eingreifen zu können.
An der Übung waren etwa 25 Einsatzkräfte der Feuerwehren Bettemburg und Leudelingen beteiligt. Zusätzlich waren zwei Rettungswagen des CIBETT vor Ort.
Nach der Übung, welche sehr positiv verlaufen ist, lud die Firma Total zu einem kleinen Empfang in die Garage der Feuerwehr Leudelingen ein, um die Übung zu analysieren und eventuelle Lehren für die Zukunft zu ziehn. Einsatzkräfte und Organisatoren zeigten sich zufrieden,genauso wie die anwesenden Verantwortlichen der Firma Total und die Vertreter der Lokalpolitik.
Ein großes Dankeschön an die Firma Total, die uns sehr entgegenkommend die Möglichkeit bot auf diesem Gelände für einen hoffentlich nie eintretenden Ernstfall zu üben!