Die Vereinigung „Eng Zukunft zu Lëtzebuerg“ welche seit 2019 arabischsprachige Flüchtlinge auf dem Weg zur Integration in unsere Gesellschaft begleitet, organisiert in diesem Jahr auch Aktivitäten für Jugendliche. Es hat sich herausgestellt dass, zahlreiche dieser Jugendlichen (mehr als 600 in diversen Klassen des Sekundarunterrichts) die auf der Flucht, in den Lagern in Griechenland oder anderswo dieselben traumatischen Situationen wie ihre Eltern erlebt haben, sich in zwei Welten zurecht finden müssen: die ihrer Eltern und die, welche sie in der Schule erleben. Oft sind sie hin und hergerissen und laufen Gefahr, sich in der Welt der Familie oder ihrer Kultur einzuschliessen. „Eng Zukunft zu Lëtzebuerg“ bietet ihnen eine Gelegenheit, das Land kennen zu lernen, eine Auszeit aus dem Familienleben zu geniessen und mit Gleichaltrigen über ihre Erwartungen zu sprechen. Desweiteren bemüht sich „Eng Zukunft zu Lëtzebuerg“ ihnen Zugang zu Freizeitorganisationen (Musikvereine, Sportvereine, Pfadfiner usw.) zu ermöglichen. Dieses Projekt wird finanziell von der „Fondation André Losch“ unterstützt.
Nach dem Besuch des Conservatoire der Stadt Luxemburg und dem neuen Fussballstadion, stand diesmal Vianden auf dem Programm.
Ein Schloss wie das Viandener hatten diese Jugendlichen aus Syrien und dem Irak bisher nur in Filmen gesehen. So manch einer war von dem imposanten Bauwerk gerührt und wandelte mit grösster Aufmerksamkeit durch die Räumlichkeiten, um möglichst viele Eindrücke zu speichern. Wie die Geschichte so spielt: im Mittelalter bekämpften ihre Vorfahren und die damaligen Herren von Vianden sich auf den Kreuzzügen.
Nach dem gemeinsamen Picknick stand noch eine Besichtigung des oberen Stausees des Pumpspeicherwerks auf dem Programm. Für Kinder aus Ländern mit ausgedehnten Wüsten war – nach dem Anstieg über die zahlreichen Treppenstufen – der Anblick des riesigen Wasserbeckens äusserst beeindruckend.
Siggy Koenig
Luxemburg