Etwa 200 Conterner Bürger hatten sich am Samstagnachmittag vor dem Rathaus versammelt, um gegen die neue Koalition im Gemeinderat zu demonstrieren. Mit dabei waren Einwohner aller Altersschichten, sowie Politiker und Ehrenbürgermeister der Gemeinde. Ein Traktor war auf dem Parkplatz in Stellung gegangen. Davor positionierten sich die Kundgebungsteilnehmer mit selbst gemalten Tafeln. "Firwat wielen?", "Indignez-vous", "Wou bleift Gerechtegkeet?", "Kee Gemauschels", "Hei geet et eenzeg em de Wielerwellen", stand auf den Plakaten zu lesen.
Hintergrund des Protestes ist der für viele Bürger unerwartete Ausgang der Gemeindewahlen vom 9. Oktober. Déi Gréng hatten sich kurz nach der Wahl mit LSAP und DP verbündet und so der CSV-LSAP-Koalition um Bürgermeister Jim Schmitz ein Ende bereitet.
Über die Aussichten, den politischen Wechsel noch aufhalten zu können, machte sich am Samstag niemand Illusionen: "Es ändert ohnehin nichts mehr!", so der allgemeine Tenor. "Ich bin heute hier, damit sich sowas in sechs Jahren nicht wiederholt", sagte dagegen ein junger Demonstrant. "Der Wählerwillen ist nicht gehört worden", kritisierte der ehemalige Bürgermeister Edmond Rollinger.
Nach einer Dreiviertelstunde ging die Kundgebung ebenso ruhig zu Ende, wie sie begonnen hatte. Mitiniatorin Yola Feltz, die nach eigenen Angaben "bisher nichts mit Politik am Hut" gehabt hatte, war mit der Teilnehmerzahl zufrieden. Sie dankte den Anwesenden per Megafon und rief sie auf, ihre Protestplakate vor dem Rathauseingang zu deponieren, damit den angesprochenen Gemeindepolitikern auch später noch das Missfallen vieler Wähler in Erinnerung gerufen würde.