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Dem Winter den Kampf ansagen

„Buergbrennen“ in Canach neu belebt

Dem Winter den Kampf ansagen

Canach. Das Buergbrennen hat eine lange Tradition: Es symbolisiert den Übergang von der kalten zur warmen Jahreszeit und das Erwachen der Natur. Ein großes Feuer soll symbolisch der Vertreibung des Winters dienen. Leider geriet dieser Brauch in den letzten Jahren in Canach in Vergessenheit. Das Jugendhaus und die Freiwillige Feuerwehr Canach/Lenningen haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, den alten Brauch des „Burgbrennens“ wieder zu beleben - mit großem Erfolg. "Fir eis ass et wichteg dass Duerftraditiounen net a de Vergiess geroden. Duerfir hu mir zesumme mat de Gemengeverantwortlechen an der Amicale vun de Pompjeeën decidéiert de Brauch vum Buergbrennen erëm opliewen ze loossen“, so Max Henkes. Diese enge Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen des Jugendhauses mit ihren neuen Ideen und den erfahrenen Mitgliedern der Feuerwehr mit ihrem Wissen und ihrer ganzen Erfahrung war ein viel versprechender Ansatz für die Wiederbelebung der uralten Tradition. Bei Einbruch der Dunkelheit zog ein Fackelzug vom Schulhof hinauf zum Platz „Op der Buerg“, wo gegen 19.30 Uhr die sogenannten Schwedenfackeln und der etwa acht Meter hohe Tannenbaum mit Querbalken in Kreuzform entzündet wurde. Früher wurde die „Buerg“, ein großer Holzstoß, oft vom letzten Brautpaar angezündet. Für diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen den beschwerlichen Weg nicht auf sich nehmen konnten, wurde das gesamte Flammen Schauspiel live in den Festsaal „A Wëllems“ übertragen.

Neben dem beeindruckenden Schauspiel mit viel Rauch, enormer Hitzeentwicklung und hohen Flammen sorgten Grillspezialitäten, Pommes und Getränke für das leibliche Wohl. Die Bemühungen der Organisatoren wurden durch die zahlreichen Zuschauer aller Altersgruppen belohnt. Die Stimmung war ausgelassen und viele Besucher mit ihren Kindern nutzten die Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen und die Dorfgemeinschaft zu genießen. Als die Flammen langsam kleiner wurden, lauschten einige der Anwesenden dem romantischen Knistern des Feuers. „Die Stimmung ist einfach toll. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie man in den Bann eines riesigen Feuers gezogen wird“, schwärmte ein Vater. Nach diesem gelungenen Auftakt bleibt zu hoffen, dass das „Kanecher Buergbrennen“ in Zukunft wieder einen festen Platz im Jahreskalender einnimmt und als gelebte Tradition erhalten bleibt. Nicht zuletzt zeigt diese Veranstaltung, wie wertvoll der Austausch zwischen den Generationen ist. Und wie wichtig es ist, gemeinsam eine Tradition lebendig zu halten.

Romain Welter, via mywort