Beckerich. Linoleum ist ein angenehmes, relativ weiches Material, das sich leicht gravieren lässt. Aufgrund seiner Weichheit eignet es sich jedoch nicht für sehr feine Linien, die beim Gravieren oder Drucken abbrechen können. Der Künstlerin gelingt es dennoch, dieses Kunststück zu vollbringen! Seit vielen Jahren beschäftigt sich Manu Piron mit der Kunst der Radierung, besonders bevorzugt sie aber den Linolschnitt. Der Linolschnitt ist eine Drucktechnik, bei der ein Bild auf eine Linoleumplatte graviert und dann auf einen Träger übertragen wird. Die Kunstschaffende hat sich für den zweifarbigen Druck entschieden, der durch das Einbringen von Nuancen neue Möglichkeiten eröffnet. Verwendet wurden zwei Platten, eine pro Farbe. Diese Technik erfordert viel Feingefühl, um die zweite Farbe an der gewünschten Stelle korrekt anzubringen. Thematisiert wird der Baum, ein wichtiges Symbol, das in allen Kulturen als Prinzip des Lebens und der Langlebigkeit verehrt wird. Bei den Spaziergängen in ihrer Lieblingsregion, der Gaume beobachtet die Künstlerin das wechselnde Licht, das Spiel der Schatten und die Farben je nach Saison, Momente, die ihre Kreativität nähren, Augenblicke der Erholung, die ihr Zeit zum Zeichnen und Gravieren geben. Die 28 Werke unter dem Titel „ L’arbre émoi“ sind für die Besucher noch bis einschließlich den 7. Juli, in Beckerich zu besichtigen. Geöffnet ist die Millegalerie stets von donnerstags bis sonntags, zwischen 14 und 18 Uhr. Umgeben von den Kreationen von Manu Piron nimmt die Geschichtenerzählerin Mélissa die Besucher am Sonntag, den 30. Juni von 15 bis 16 Uhr mit auf eine Märchenreise vor Ort. (NiCa)