Typische Ackerwildkräuter: Wo sind sie geblieben?

Im Auftrag der Gemeinde Strassen wurden die Äcker des Gemeindegebietes von Strassen im Jahr 2022 kartiert. Hier wurde das Arteninventar von fast 40 Ackerflächen erfasst. Hier und dort wurden insgesamt noch 13 gefährdete bis vom Aussterben bedrohte Ackerarten entdeckt. Ziel war es, alle erfassten Äcker nach ihrer naturschutzfachlichen Relevanz zu bewerten und Extensivierungsmaßnahmen bevorzugt für die wertvollen Flächen vorzuschlagen.


Äcker sind wertvolle Lebensräume für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. Die gemeinsam mit den Feldfrüchten aufkommenden Pflanzenarten werden als Ackerwildkräuter bezeichnet. Sie haben leider oft einen schlechten Ruf – zu Unrecht! Denn die Mehrzahl der meist kleinen Wildkräuter ist ausgesprochen konkurrenzschwach und kommt zudem meist nur noch selten oder vereinzelt vor. Die Begleiter unserer Nutzpflanzen sind heute infolge intensivierter Ackernutzung und des üblich gewordenen Einsatzes von Herbiziden an die Ackerränder gedrängt worden. Buntblühende Äcker sind entsprechend selten geworden und zahlreiche der einst typischen Ackerwildkräuter müssen heute mühsam gesucht werden. Auf Grundlage von Kartierungen der Äcker der wissenschaftlichen Abteilung des Naturschutzsyndikats SICONA lassen sich nicht nur Restvorkommen seltener Arten erfassen, sondern auch ihre aktuelle Gefährdung im regionalen und nationalen Maßstab einschätzen.


Auf Äckern, auf denen einige der selteneren Arten vorkommen, können geeignete Schutzmaßnahmen umgesetzt werden. Landwirte können bei Vertragsnaturschutzprogrammen mitmachen. Auf Schutzäckern können die kleinen, seltenen Ackerarten weiterhin existieren und unsere Landschaften wieder etwas bunter machen.