Wichtige Konferenz zu Brustkrebserkrankungen im Haus der Generationen.
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Eine Plattform für Austausch und Sensibilisierung.
Schifflingen – Im Saal Anise Koltz des Generationenhauses fand kürzlich eine bedeutende Konferenz zum Thema Brustkrebs statt, organisiert von der „Schëfflenger Kriibshëllef“ unter der Leitung von Präsident Georges Kuhn und seinem engagierten Team.
Laurie Mathay von Europa Donna Luxembourg eröffnete die Veranstaltung mit einer inspirierenden Präsentation mit dem Motto „Brauchst du Unterstützung, bleib nicht allein“. Sie stellte sieben zentrale Themen vor, die die Arbeit von Europa Donna prägen. Dazu gehören individuelle Beratung, finanzielle Unterstützung für Pflegeleistungen, die Bereitstellung eines Familienhelfers bei Bedarf, regelmäßige Diskussionsgruppen, das Freizeitcafé „Donna“, verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen sowie der erfolgreiche „Broschtkriibslaaf“.
Höhepunkt war der Vortrag von Dr. Pit Duschinger, renommierter Gynäkologe und Senologe sowie außerordentlicher Professor an der Universität Luxemburg, spezialisiert auf Brustkrebschirurgie und außerdem Präsident der Luxemburger Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Er gab einen historischen Überblick über die Entwicklung der Brustkrebschirurgie.
Er schilderte, wie die radikale Mastektomie über Jahrzehnten als einzige Behandlungsmethode galt, bevor der italienische Professor Umberto Veronesi 1972 die schonende Brustkrebsoperation einführte. Veronesis Methode, bei der nur der Krebsknoten entfernt wird, konnte in einer bahnbrechenden Studie gleiche Überlebensraten wie die radikale Mastektomie nachweisen – ein Meilenstein in der Behandlung. Heute ist die Brustkrebstherapie multidisziplinär und auf die Erhaltung der körperlichen Integrität der Patientinnen ausgerichtet.
„Leider ist es manchmal notwendig, eine Mastektomie durchzuführen. Dies war der Fall bei einer Patientin, bei der im Rahmen des chirurgischen Eingriffs die Gracillis-Methode zum Einsatz kam. Diese Methode dient der Rekonstruktion von Weichteilverlusten und basiert auf einem Gewebetransfer aus dem Gracilismuskel, der an der Innenseite des Oberschenkels liegt und für das Bein funktionell nicht benötigt wird.
Es handelte sich um eine Premiere dieser Art in Luxemburg. Die Operation, die insgesamt acht Stunden dauerte, wurde von einem dreiköpfigen Team durchgeführt: Prof. Fréderick Bodin, Dr. Sarah Hendriks und Dr. Pit Duschinger.
Um solche Ergebnisse erzielen zu können, ist eine spezielle Ausbildung in ästhetischer und onkoplastischer Brustchirurgie erforderlich.“
Dr. Duschinger betonte, dass das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, bei Frauen bei 1 zu 8 liegt – eine erschreckend hohe Zahl. Daher seien regelmäßige Untersuchungen unerlässlich. Besonders wichtig seien die Selbstuntersuchung der Brust sowie systematische Untersuchungen durch den Gynäkologen. Auch die Teilnahme an Mammographie-Screenings sei von größter Bedeutung, da Tumore frühzeitig entdeckt und behandelt werden können – und genau das könne Leben retten, so der Experte.
Ein weiterer Höhepunkt war die Übergabe von Schecks im Rahmen der Initiative „Octobre Rose“. Europa Donna erhielt eine Spende in Höhe von 2.500 Euro, die aus den Einnahmen dem von der „Schëfflenger Kriibshëllef“ organisiertem „Treppeltour“, sowie aus den Zumba- und Pilates-Veranstaltungen von Claudia Berettini vom Turnverein „Le Travail“ .
„Darüber hinaus wurden drei weitere Schecks in Höhe von jeweils 750 Euro überreicht: an Simone Thill, Direktorin der Trauerwee ASBL, an Ralph Hanck, Administrator und Sekretär von Médecins du Monde, sowie an Rita Rosa Duarte und Christian Schmitz vom CHEM, die in der Palliativpflege und Onkologie tätig sind.
Präsident Dr. Bernard Thill von Médecins du Monde der auch gerne zugegen gewesen wäre, stellte jedoch zur gleichen Zeit an anderer Stelle das Buch mit dem Titel „Violences contre les femmes migrantes“ (Gewalt gegen Migrantinnen) vor.
Präsident Georges Kuhn bedankte sich bei allen Anwesenden für ihr Engagement und lud zum Abschluss zu einem geselligen Umtrunk ein.
Die Konferenz in Schifflingen bot nicht nur medizinische Fachvorträge, sondern auch Einblicke in die vielfältigen Unterstützungsangebote für Brustkrebspatientinnen. Sie verdeutlichte, wie wichtig Prävention, Sensibilisierung und Zusammenarbeit im Kampf gegen diese weit verbreitete Erkrankung sind.