Rundgang ins historische Zentrum Kopstals
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Bei bestem Wanderwetter trafen sich am 11. Juli 2021 rund 45 Leute in Bridel, um auf Einladung der Vereinigung „Koplescht – fréier an hott“ einen Rundgang durch die Kopstaler Gemeinde zu unternehmen.
Unter sachkundiger Führung von Jean Weiss erkundete die Gruppe den Wald zwischen dem Brideler Friedhof und dem früheren Altersheim in Kopstal, aktuell einer Einrichtung der Caritas. Dabei konnten unter anderem die Fressspuren eines Spechts und die Folgen der raschen Aufforstung nach den verheerenden Stürmen im Winter 1990 beobachtet werden. Die Schneisen, die zur maschinellen Forstbewirtschaftung durch den Wald gezogen werden, waren ein anderes Diskussionsthema. Näher an der Mamer waren die Erosionsschäden zu erkennen, die ein von Bridel herabführender Rinnsal hinterlässt, wenn er nach einem Unwetter zu einem alles mitreißenden Sturzbach anschwillt.
In Kopstal wies Jos Junck auf Wege hin, die jahrhundertelang die Festung Luxemburg nach Nordwesten hin mit dem Umland verbanden. So führte der Kehlener Weg vom Rollingergrund durch den Wald und die Mamer in den Ort gleichen Namens, bis ein launischer, aber einflussreicher Anrainer den Durchgang im Mamertal unterband. Im historischen Zentrum Kopstals, in der „Kräizgaass“, erläuterte Jos Junck die Lage eines Kirchleins samt Friedhof, Kopstals ersten Gotteshauses. Wieso sich an diesem steilen Hang, der im Winter während gerade einmal einer guten Stunde im Sonnenlicht liegt, überhaupt Menschen niederließen, erklärt sich wohl damit, dass die ersten "Kopstaler" im Auftrag der Festungsherren für den Unterhalt eines wichtigen Verbindungswegs zwischen der Stadt und dem Kloster Marienthal beziehungsweise des Eisenerzgebiets um Ansemburg zuständig waren. Zudem wurden Tuffsteine aus dem Mamertal zum Bau der zweiten Ringmauer un die Stadt herangeschafft.
Der Weg zurück nach Bridel führte am „Méchelskräiz“ und einer über zweihundertjährigen Linde vorbei, die der entlangführenden Straße ihren Namen gab. Unabhängig von der persönlichen Konfession waren sich alle darin einig, dass Wegkreuze zum kulturellen Erbe einer Dorfgemeinschaft gehörten, und dass die Gemeinde demzufolge für ihren Unterhalt aufkommen müsste.
Am Ende des Rundgangs waren alle Teilnehmenden sichtlich froh, nach langer Abstinenz wieder an einer Vereinsaktivität teilgenommen zu haben.