Neues Feuchtgebiet als Rückzugsort für Mensch und Tier
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„Espace Ady Musquar“ in Steinbrücken bietet Naturschutz zum Miterleben
Das Naturschutzsyndikat SICONA hat gemeinsam mit der Gemeinde Monnerich und dem Umweltministerium in Steinbrücken ein großes Naturschutzprojekt zum Leben erweckt. Verschiedene Gewässer sowie eine Sumpf- und Flachwasserzone von knapp einem Hektar Fläche bieten Lebensraum für typische Tierarten und laden tierische – und menschliche – Besucher zum Verweilen und Entdecken ein.
Feuchtgebiete – ein bedrohter Lebensraum
Feuchtgebiete gehören zu den artenreichsten Lebensräumen – und doch sind in Luxemburg bereits mehr als 80% von ihnen zerstört worden. Entsprechend legt der Nationale Naturschutzplan besonderen Wert auf die Wiederherstellung von Weihern und Sumpfgebieten. Das SICONA-Projekt „Espace Ady Musquar“, in Erinnerung an den verstorbenen Vater der Grundbesitzer, hat sich diesem Auftrag voll und ganz verschrieben. Ziel ist es, einerseits das Bachbett der Mess wiederzubeleben und andererseits den Bach mit Stillgewässern und feuchten Wiesen zu verbinden und so Lebensräume für bedrohte Tierarten zu schaffen.
Die Natur schützen und erleben
Die einzelnen Maßnahmen sollen sowohl ungestörte Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere garantieren als auch den Besuchern ein Naturerlebnis bieten. Dafür hat SICONA einen umfangreichen Komplex aus Teichen, Feuchtgebieten und sogenannten amphibischen Gebieten angelegt, die zeitweise unter Wasser stehen und zeitweise austrocknen. Ein erster Teich mit knapp zwei Metern Tiefe und 30 Ar Fläche befindet sich in unmittelbarer Nähe der Rue de Schifflange in Steinbrücken. Die schmalen Zungen an seinen Ufern eignen sich besonders als Rückzugsort für Wasservögel. Das Leben im Wasser selbst können Besucher hautnah von einem Holzsteg aus miterleben – ein neuer Schotterweg führt sie, vorbei an einer Blumenwiese, direkt dorthin.
Natürlicher Hochwasserschutz
Der große Teich reguliert zugleich das Hochwasser der Mess, deren Bachbett SICONA durch den Einbau von Totholz wiederbelebt hat. Äste und Baumstämme bremsen das Wasser und generieren auf engstem Raum verschiedene Strömungsgeschwindigkeiten. Das Hochwasser kann anschließend über eine Flutmulde in den Teich abfließen. Höhere Wassermengen wiederum können einen zweiten, flachen Teich weiter unten im Bachlauf überfluten. So wird das Grasland bachabwärts nicht häufiger überschwemmt als vor den Maßnahmen. Umgeben wird der zweite Teich von einem Feuchtgebiet. Hier brüten Tierarten, die sich gern in nassen Wiesentälern aufhalten – es wurden bereits Kiebitze und Flussregenpfeifer gesichtet. Ein dritter Teich, der seltener von Überschwemmungen betroffen ist und im Sommer komplett austrocknet, bietet gute Voraussetzungen für Amphibien wie den gefährdeten Kammmolch. Die beiden flachen Teiche ziehen auch Watvögel an, die gerne im flachen Uferschlamm nach Nahrung stochern – ein weiterer Blickfang für Spaziergänger und passionierte Vogelbeobachter.