Regie: TODD PHILIPS
Produktion: TODD PHILIPS, DANIEL GOLDBERG
Buch: TODD PHILIPS, SCOT ARMSTRONG, CRAIG MAZIN
Darsteller: BRADLEY COOPER, ED HELMS, ZACH GALIFIANAKIS, PAUL GIAMATTI
Kamera: LAWRENCE SHER
Schnitt: DEBRE NEIL-FISHER, MIKE SALE
Musik: CHRISTOPHE BECK
Genre: TRASH KOMÖDIE
Man muß schon genau wissen auf was man sich bei "Hangover 2" einlässt, denn es erwartet den Kinobesucher eine Symphonie des schlechten Geschmacks. Nicht nur der geistlose Inhalt des Films entspricht dieser Beschreibung, sondern vor allem die Tatsache daß der Streifen formal absolut identisch ist mit seinem Vorgänger, ist eine Zumutung. Gleicher Teig, gleiche Backform. Was beim ersten Teil noch inspiriert und erfrischend war, ist bei der Wiederholung nur noch flach und einfallslos. Selten war ein Film, beziehungsweise ein Sequel unnötiger, und nicht oft konnte man bisher behaupten es handele sich um leichtfertige Verschwendung von Zelluloid. "Hangover 2" entspricht wohlverdient alle diesen Attributen.
Es ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr, daß die weltweite Filmindustrie, allen voran Hollywood, unter einer schweren Story-Krise leidet. Man kann sich aber kaum vorstellen daß die Kapazität all dieser kreativen Köpfe längst erschöpft ist, und sie den Kreis gezwungenermaßen schließen müssen, um wieder mit dem Recyclen von alten Geschichten von vorne anfangen zu können. Der Trend des Remakes ist ja durchaus verständlich, bot er doch in manchen Fällen bereits fruchtbaren Boden für gelungene Re-Interpretationen, die teilweise das Original übertrafen. Aber wenn die Authoren heutzutage mit ihrer begrenzten Phantasie nur noch "Neues" erschaffen können indem sie Sequel und Remake nicht länger voneinander unterscheiden, und sich bereits nach zwei Jahren selbst plagiieren, bleibt wenig Hoffnung auf zukünftige goldene Zeiten der Filmindustrie. Handelt es sich hierbei tatsächlich um mangelnde Imagination, um Gleichgültigkeit, Faulheit oder vielleicht gar um nostalgische Reminiszenz? Weder noch. Wahrscheinlich ist es wie so oft die altbekannte und omnipresente Geldgier der Produzenten. Die wissen nämlich wie das Durchschnittspublikum tickt, und locken die Massen, da der Mensch bekanntlich ein Gewohnheitstier ist, mit altbewährten Rezepten an die Kassen. Und das Schlimme daran: es funktioniert! Einfallslosigkeit macht sich bezahlt.
"Hangover 2" ist hierfür ein Paradebeispiel. Wie kaum zuvor schüttet diese Produktion mit einer ungesehenen Dreistigkeit Wasser in den Wein, und zieht so den ersten Teil tief mit sich runter in dunkle niveaulose Abgründe. Der Vorgänger verdient nicht einmal den Vergleich mit seiner Kopie. Einmal wieder eine richtig gute Idee gehabt, sich selbst auf die Schulter geklopft, und dann mit dem Nachwuchszeugen nicht aufhören bis das Potenzial bis zum letzten Tropfen ausgequetscht ist.
Inhaltlich mag man sich mit dem Schabernack garnicht auseinandersetzen, denn auch diesmal hatt Todd Philips, der König im Sandkasten des präpubertären Humors, seiner Vorliebe für Skatologie freien Lauf gelassen. Und das unverschämter und obszöner als je zuvor. Ed Helms unaufhörliches Geschreie, in der Tradition der amerikanischen Trashcomedies, nervt bereits nach den ersten zehn Minuten; Ken Jeong, der koksende Chinese mit Micropenis rattert wieder sein ganzes Repertoire an vulgären Ausdrücken ab; Bradley Cooper mit strahlend weissem Hollywood-Tipp-Ex-Lächeln konzentriert all seine Anstrengungen auf den Versuch den Titel des nächsten "sexiest man alive" an Land zu ziehen, und Zach Der-mit-dem-unausprechlichen-Nachnahmen versucht ganz ohne Pointen seine Witze zünden zu lassen. Das einzig halbwegs Nennenswerte im Film ist der kleine Affe, der dieses mal die Rolle des Tigers übernimmt, und all seine Kollegen in Grund und Boden spielt.
Der Humor ensteht aus möchtegern Witze, über die nur hirnlose Kinozombies lachen können, und das nur weil der Film das Etikett "Komödie" trägt. Folglich muss gelacht werden, man hat ja schließlich dafür bezahlt. Eine Handvoll Schmunzelwitze machen noch keine gelungene Komödie aus.
Als jemanden der schon a priori unter einer Sequel-Intoleranz zu leiden hat, waren dies für meinen persönlichen Geschmack die unerträglichsten anderthalb Kinostunden dieses Jahres. Ich kann mich vor Vorfreude auf den dritten und vierten Teil kaum noch halten.
Fazit: Kurzweilige Unterhaltung wenn man dem Großhirn den Abend frei gegeben hat. Eintritt auf eigene Gefahr!
1/6 Sterne.
M!LLi Schlesser
Produktion: TODD PHILIPS, DANIEL GOLDBERG
Buch: TODD PHILIPS, SCOT ARMSTRONG, CRAIG MAZIN
Darsteller: BRADLEY COOPER, ED HELMS, ZACH GALIFIANAKIS, PAUL GIAMATTI
Kamera: LAWRENCE SHER
Schnitt: DEBRE NEIL-FISHER, MIKE SALE
Musik: CHRISTOPHE BECK
Genre: TRASH KOMÖDIE
Man muß schon genau wissen auf was man sich bei "Hangover 2" einlässt, denn es erwartet den Kinobesucher eine Symphonie des schlechten Geschmacks. Nicht nur der geistlose Inhalt des Films entspricht dieser Beschreibung, sondern vor allem die Tatsache daß der Streifen formal absolut identisch ist mit seinem Vorgänger, ist eine Zumutung. Gleicher Teig, gleiche Backform. Was beim ersten Teil noch inspiriert und erfrischend war, ist bei der Wiederholung nur noch flach und einfallslos. Selten war ein Film, beziehungsweise ein Sequel unnötiger, und nicht oft konnte man bisher behaupten es handele sich um leichtfertige Verschwendung von Zelluloid. "Hangover 2" entspricht wohlverdient alle diesen Attributen.
Es ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr, daß die weltweite Filmindustrie, allen voran Hollywood, unter einer schweren Story-Krise leidet. Man kann sich aber kaum vorstellen daß die Kapazität all dieser kreativen Köpfe längst erschöpft ist, und sie den Kreis gezwungenermaßen schließen müssen, um wieder mit dem Recyclen von alten Geschichten von vorne anfangen zu können. Der Trend des Remakes ist ja durchaus verständlich, bot er doch in manchen Fällen bereits fruchtbaren Boden für gelungene Re-Interpretationen, die teilweise das Original übertrafen. Aber wenn die Authoren heutzutage mit ihrer begrenzten Phantasie nur noch "Neues" erschaffen können indem sie Sequel und Remake nicht länger voneinander unterscheiden, und sich bereits nach zwei Jahren selbst plagiieren, bleibt wenig Hoffnung auf zukünftige goldene Zeiten der Filmindustrie. Handelt es sich hierbei tatsächlich um mangelnde Imagination, um Gleichgültigkeit, Faulheit oder vielleicht gar um nostalgische Reminiszenz? Weder noch. Wahrscheinlich ist es wie so oft die altbekannte und omnipresente Geldgier der Produzenten. Die wissen nämlich wie das Durchschnittspublikum tickt, und locken die Massen, da der Mensch bekanntlich ein Gewohnheitstier ist, mit altbewährten Rezepten an die Kassen. Und das Schlimme daran: es funktioniert! Einfallslosigkeit macht sich bezahlt.
"Hangover 2" ist hierfür ein Paradebeispiel. Wie kaum zuvor schüttet diese Produktion mit einer ungesehenen Dreistigkeit Wasser in den Wein, und zieht so den ersten Teil tief mit sich runter in dunkle niveaulose Abgründe. Der Vorgänger verdient nicht einmal den Vergleich mit seiner Kopie. Einmal wieder eine richtig gute Idee gehabt, sich selbst auf die Schulter geklopft, und dann mit dem Nachwuchszeugen nicht aufhören bis das Potenzial bis zum letzten Tropfen ausgequetscht ist.
Inhaltlich mag man sich mit dem Schabernack garnicht auseinandersetzen, denn auch diesmal hatt Todd Philips, der König im Sandkasten des präpubertären Humors, seiner Vorliebe für Skatologie freien Lauf gelassen. Und das unverschämter und obszöner als je zuvor. Ed Helms unaufhörliches Geschreie, in der Tradition der amerikanischen Trashcomedies, nervt bereits nach den ersten zehn Minuten; Ken Jeong, der koksende Chinese mit Micropenis rattert wieder sein ganzes Repertoire an vulgären Ausdrücken ab; Bradley Cooper mit strahlend weissem Hollywood-Tipp-Ex-Lächeln konzentriert all seine Anstrengungen auf den Versuch den Titel des nächsten "sexiest man alive" an Land zu ziehen, und Zach Der-mit-dem-unausprechlichen-Nachnahmen versucht ganz ohne Pointen seine Witze zünden zu lassen. Das einzig halbwegs Nennenswerte im Film ist der kleine Affe, der dieses mal die Rolle des Tigers übernimmt, und all seine Kollegen in Grund und Boden spielt.
Der Humor ensteht aus möchtegern Witze, über die nur hirnlose Kinozombies lachen können, und das nur weil der Film das Etikett "Komödie" trägt. Folglich muss gelacht werden, man hat ja schließlich dafür bezahlt. Eine Handvoll Schmunzelwitze machen noch keine gelungene Komödie aus.
Als jemanden der schon a priori unter einer Sequel-Intoleranz zu leiden hat, waren dies für meinen persönlichen Geschmack die unerträglichsten anderthalb Kinostunden dieses Jahres. Ich kann mich vor Vorfreude auf den dritten und vierten Teil kaum noch halten.
Fazit: Kurzweilige Unterhaltung wenn man dem Großhirn den Abend frei gegeben hat. Eintritt auf eigene Gefahr!
1/6 Sterne.
M!LLi Schlesser