Aktiver Sport als Anti-Aging-Effekt

Alte Erinnerungen sollen Antrieb für junge Sportler sein

„Tennis ist altersunabhängig“, betont der 90jährige Jean Thill, geboren am 31. Dezember 1934 auf Limpertsberg, und steht im hohen Alter noch jede Woche begeistert auf dem Tennisplatz. Vor genau 50 Jahren, im Jahre 1975, schlug er nach einem seit seinem 13. Geburtstag aktiven Sportlerleben die ersten Tennis-Bälle beim TC Diekirch und TC Junglinster.

Leidenschaftliche Sportler fühlen sich jünger als es ihrem Geburtsdatum entspricht. Dass dies kein trügerisches Gefühl ist, erleben auch beim wöchentlichen Seniorentennis Loisir Junglinster seine fünf dynamischen Partner, die ebenfalls aus ihrem gewissen Alter heraus alle auf ein vieljähriges Sportleben zurückblicken: Die drei Ex-Fußballspieler Will Geisbusch (Beggen und Bonneweger Aris), Claude Schaber (Spora Fußball und langjähriger Präsident des TC Junglinster) und Romain Delhalt (Union Lëtzebuerg, Blue Boys Millebaach und FLF-Jugendtrainer), sowie Christian Claes und der bekannte Tischtennisspieler Nico Mersch (D.T.Guedber-Lënster) bringen umfangreiche Sporterfahrung mit.

Die Sportkarriere von Jean Thill, der Älteste der passionierten Tennis-Veteranen, beginnt 1947 im Swimming-Club Luxemburg (SCL). Dabei erreicht er durch Ausdauer und Zielstrebigkeit zwei LASEL-Champion-Titel (1950 und 1951) sowie acht Landesmeister-Siege im Water-Polo. 1964 wird er Gründungsmitglied des Handball-Clubs Diekirch, zählt zu den Stammspielern der ersten Mannschaft und ist 33 Jahre Vorstandsmitglied, davon 15 als Vereinssekretär. Großes Engagement zeichnet ihn beim FLH-Landesverband als technischen Direktor bzw. Vize-Präsident aus.

Wie heißt es doch so schön? Man ist so alt, wie man sich fühlt. Die sechs Veteranen erleben am eigenen Leib, was inzwischen schlicht eine Binsenweisheit ist: Bewegung ist gesund, macht glücklich, hilft gegen Depressionen, beugt Demenz vor, unterstützt Genesung und hält jung: Im Schnitt sind sportlich aktive Menschen motorisch gesehen deutlich fitter und zehn Jahre jünger als jene, die faul auf der Couch rumlümmeln. Jean Thill bringt es auf den Punkt: „Es geht nicht darum, wie alt wir werden, sondern wie wir alt werden".

50 Jahre Tennis ist deshalb ein idealer Anlass, den regelmäßigen aktiven Einsatz der sechs älteren Herren als Panorama einer bewegten Sportzeit zu präsentieren und vielleicht zum Nachdenken und Schmunzeln anzuregen. Die Rückbesinnung auf lebenslangen Sport soll in einer Zeit, in der Technologie vermehrt die Freizeitgestaltung der Jugendlichen beeinflusst, die positiv langfristigen Auswirkungen des Sporttreibens für Gesundheit und Leistungsfähigkeit vor Augen führen und insbesondere Kinder und Jugendliche zu mehr Bewegung und lebenslangem Sport ermutigen.