Eine Amerikanerin auf der Suche nach ihren Vorfahren im Kiischpelt.

Neulich hatte ich die Gelegenheit Frau Jana Reynolds aus Tennessee, USA bei der Suche nach ihren Vorfahren in den Ortschaften Pintsch, Bockholtz und Hosingen behilflich zu sein.

Ihre Vorfahren waren die Familien Clees-Miss aus Pintsch und Bernard-Draut aus Bockholtz/Hosingen. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Jahre 1853 wandte sich Frau Marie Clees-Miss zusammen mit ihren Kindern im Jahre 1854 nach der neuen Welt um ihr Glück dort zu versuchen. Im Jahre 1871 tat die Familie Bernard dasselbe. Was mich erstaunte war die Tatsache, dass sich die beiden Familien in der Gegend von Nashville, Tennessee niederließen, eine Gegend die nur wenige Luxemburger anzog. In den Staaten heiratete die jüngste Tochter Anne Marie Bernard, Joseph Clees. Ich glaube schon, dass die beiden Familien schon vorher in Kontakt waren.

So trafen Frau Reynolds und ich uns am Bahnhof in Kautenbach und unsere Reise konnte beginnen. Unser erstes Ziel war die Ortschaft Pintsch, wo wir zuerst die lokale Gastwirtschaft aufsuchten, da man mir gesagt hatte, dass sich der Schlüssel der Kirche hier befinde. Gleich beim Eintritt wartete schon eine Überraschung auf mich in der Person meines guten Bekannten Jean Marie Boumans. Nach einer kurzen Plauderei, erbot sich Jean Marie spontan uns die Kirche zu zeigen. Pintsch ist einer der ältesten Pfarreien in unseren Ardennen, sie wird schon im 8. Jahrhundert erwähnt. Zwischen 1739 und 1744 wurde das prächtige Barockmobiliar durch den bekannten Bildhauer J.G. Scholtus geschaffen und zählt noch heute als Zierde der Kirche. Für mich war es auch interessant in Erfahrung zu bringen, dass der aus Bettlange/Harlingen stammende J.B. Fallize hier zwischen 1876 und 1887 als Pfarrer waltete, ehe er zum Apostolischem Präfekt von Norwegen ernannt wurde. Dieser war es auch, der den Ausbau der Kirche in Angriff nahm und sie um ein Drittel vergrößerte und das Chor von der Süd-Seite wieder nach Norden verlegte, wie es ursprünglich auch war.

Das nächste Etappenziel war die Ortschaft Bockholzt. Schon bei der Einfahrt in die Ortschaft begann das Herz von Frau Reynold schneller zu schlagen, sie war sichtlich erregt endlich in der Heimat ihrer Vorfahren angekommen zu sein. Hier hatte mir mein Freund Frank Dimmer zugesagt uns zur Verfügung zu stehen und uns Erklärungen über die Ortschaft zu geben. Dies tat er dann auch auf eine exemplarische Art und Weise, Frank unseren herzlichsten Dank für deine Freundlichkeit. Die heutige Kirche in Bockholtz stammt aus dem Jahre 1734 und hat als Patron der hl. Valentin. Auch Gemeinderatsmitglied Nico Heckemanns hatte sich eingefunden um uns zu begrüßen und uns die alten Fotos von Bockholtz im Kulturzentrum zu zeigen. Eine Familie Bernard war aber nicht hier aufzufinden.

Danach ging es weiter nach Hosingen, wo uns Frank Dimmer wieder ausführliche Ausführungen über die Geschichte der Ortschaft gab. Als Sahnehäubchen spielte er ein Ständchen für die Besucherin aus den Staaten auf der Kirchenorgel.

Frau Reynolds war überwältig von dem Programm das wir ihr bieten können und dankte allen ganz herzlich.