Einweihung der neuen Kläranlage Fischbach

Am 28. April 2023 hat der Abwasserverband SIDERO zusammen mit der Gemeinde Fischbach zur offiziellen Einweihung der Kläranlage Fischbach eingeladen.

Die neue Kläranlage in Fischbach verfügt über eine höhere Kapazität und eine bessere Reinigungsleistung als die alte Kläranlage und entspricht somit den heutigen und künftigen Anforderungen.

Mitte Mai 2020 wurden die Bauarbeiten zur Errichtung der neuen Kläranlage gleich nach dem Ende des Notstands zur Bekämpfung des Covid-19 begonnen. Die Bauarbeiten haben etwa einen Zeitraum von 3 Jahren in Anspruch genommen. Das anfallende Abwasser wurde bis zur Inbetriebnahme der neuen Kläranlage wie bisher in den alten Kläranlagen behandelt werden. In den nächsten Monaten werden die alten Anlagen außer Betrieb genommen und abgebaut.

Der neuen Kläranlage Fischbach wird das Mischabwasser der Ortschaften Fischbach und Schoos zugeführt und sie ist für eine Ausbaugröβe von 1.000 Einwohnerwerten (EW) ausgelegt.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kläranlage mit einer mechanischen Vorreinigung, einer biologischen Behandlung als Belebtschlammverfahren mit gezielter Nitrifikation/Denitrifikation und Phosphatfällung und einer Nachklärung. Dafür wurden vier Bauwerke errichtet: Betriebsgebäude (mechanische Reinigungsstufe integriert), Belebungsbecken mit Rücklaufschlammpumpwerk, Nachklärbecken und Schlammsilo. Die Bauwerke sind untereinander mit Versorgungsleitungen und Kanälen verbunden. Der Ablauf aus der Kläranlage wird in die Wisebaach eingeleitet.

Das Abwasser gelangt über die Kanalisation im freien Gefälle in die Kläranlage, so dass ein Hebewerk nicht erforderlich ist.

Mechanische Vorbehandlung

Die mechanische Vorbehandlung wird in Form einer Kompaktanlage ausgeführt, welche Rechen/Sieb sowie Sand- und Fettfang beinhaltet und für eine maximale Durchsatzleistung von 20 l/s (72 m3/h) ausgelegt ist. Der Betrieb der Kompaktanlage erfolgt vollautomatisch. Bei Stromausfall oder zu Revisionszwecken kann die Kompaktanlage mittels eines Bypasses umfahren werden.

Biologische Behandlung

Nach der mechanischen Vorbehandlung gelangt das Abwasser in die biologische Behandlungsstufe, welche nach dem Belebtschlammverfahren mit Nitrifikation/Denitrifikation, und chemischer P-Fällung und gleichzeitiger Schlammstabilisierung ausgelegt ist. Die Biologie besteht aus einem Belebungsbecken mit zwei Kammern, welche mit einer feinblasigen Druckbelüftung in Form von Plattenbelüftern ausgestattet sind. Die Beckentiefe beträgt insgesamt 6,5 m bei einer Lufteintragtiefe von 5 m.

Nachklärung

Das aus der Belebung abfließende Abwasser gelangt in das Nachklärbecken. Hier setzt sich der Schlamm ab und wird zum Rücklaufschlammpumpwerk befördert. Das gereinigte Wasser gelangt über die Ablaufrinne durch einen Messschacht in den „Wisebaach“.

Schlammsilo

Der eingedickte Überschussschlamm aus der Nachklärung wird im neuen Schlammsilo mit einem Speichervolumen von 250 m3 zwischengespeichert. Der Klärschlamm wird zur maschinellen Schlammentwässerung und Weiterverwertung auf die Kläranlage Mersch gebracht.

Betriebsgebäude

Das ca. 9 x 17 m messende Betriebsgebäude der Kläranlage Fischbach umfasst folgende Räume und Bereiche: Rechen-/Sandfangraum mit Kompaktanlage und Containern, Gebläseraum mit Verdichtern für die biologische Stufe, Klärwärterraum (Schaltwarte, Aufenthaltsraum, Niederspannungsraum), Sanitärraum, und Lagerraum. Der Raum mit der Kompaktanlage und den Containern ist mit einer Zwangslüftung ausgestattet.

Ausführung der Arbeiten

Bauherr und Vorfinanzierung: SIDERO

Beratende Ingenieure: LUXPLAN S.A., Luxembourg

Tuttahs & Meyer, Aachen

Bauunternehmen: P.A. Budau GmbH & Co.KG., Idar-Oberstein

Elektromechanische Ausrüstung Eliquo-Stulz GmbH, Graffenhausen

Sicherheits-Gesundheitskoordination: D3 Coordination s.a

Planning :

Spatenstich : Mai 2020

Inbetriebnahme: April 2023

Finanzierung :

Vorfinanzierung durch SIDERO für die Gemeinde Fischbach

Kostenvoranschlag (inklusive Planungshonorar und Rückbau) : 4.700.000,00 € TTC

Finanzielle Unterstützung durch den Staat: 3.616 598,00 € TTC

(Fonds pour la Gestion de l’Eau)