Gegen das Vergessen

Bei der Neugestaltung der Kreuzung avenue Salentiny-rue de l’Ecole Agricole in Ettelbrück wurde auf Vorstoß des lokalen Vorstandes der Zwangsrekrutierten diese am 31. Oktober 1987 im Gedenken an die Zwangsrekrutierung im Zweiten Weltkrieg in „Place de la jeunesse sacrifiée“ umgetauft. Nun wurde wenige Meter davon entfernt ein Monument eingeweiht zur Erinnerung an die aus Ettelbrück stammenden jungen Menschen, die in die Wehrmacht zwangsrekrutiert oder in den Reichsarbeitsdienst (RAD) zwangsverpflichtet waren. Insgesamt sind dort 152 „Jongen“ und 30 „Meedercher“ namentlich aufgelistet. „Es ist unsere Pflicht die junge Generation daran zu erinnern, was 1941 und 1942 in Luxemburg passiert ist“, so Jos Tholl, Präsident der „Groupe de Recherches et d’Etudes sur la Guerre 1940-1945 a.s.b.l.“ und Initiator des Monuments, in seiner Rede. Ebenfalls Ansprachen bei der Einweihung hielten Kulturminister Eric Thill, der Ettelbrücker Bürgermeister Bob Steichen und Josy Lorent, Nationalpräsident a.i. der Zwangsrekrutierten. In Vertretung des gleichfalls anwesenden 98-jährigen ehemaligen Zwangsrekrutierten Marcel Schauls sprach der Ettelbrücker Schöffe Pascal Nicolay. Man solle mit Respekt an die Leute zurückdenken, die ihr Leben für uns geopfert haben, immerhin lebe man jetzt schon achtzig Jahre in Frieden in Luxemburg, war denn auch der Tenor aller Redner bei der Feier. Doch mache man sich auch Sorgen um die Entwicklung in Europa, siehe der Krieg in der Ukraine oder der Vormarsch rechter Parteien bei Wahlen in unseren Nachbarländern. Im Anschluss an die Einweihungszeremonie wurde ein Blumengebinde an der Erinnerungstafel, die bereits 1948 im Gebäude der ehemaligen Ackerbauschule angebracht wurde, niedergelegt.