"Lassen Sie uns eine Kirche der Zeugen bilden!"
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Feierliche Eröffnungsandacht in Echternach mit dem Président de la Fédération Protestante de France, Christian Krieger
In der Willibrordlitanei wird der Echternachgründer als "Baumeister von Gemeinschaft und Einheit" bezeichnet. In diesem Sinne fand am Vorabend der Springprozession die Eröffnungsandacht in der Basilika unter dem Vorsitz des Trierer Weihbischofs Franz-Josef Gebert statt.
Im Mittelpunkt der feierlichen Liturgie, die vom Basilikachor unter der Leitung von Marc Juncker, dem Organisten Jos Majerus und Kantorin Josiane Mirkes musikalisch gestaltet wurde, stand die Rede des Apostels Paulus vor dem Areopag in Athen, die der protestantische Pastor Christian Krieger in der katholischen Heimstätte des Landesapostels vor dem Hintergrund unserer säkularisierten Welt sehr aktualitätsbezogen zu interpretieren verstand.
"Die Evangelisation ist nicht nur ein wichtiges Thema für alle Kirchen, sondern die Berufung eines jeden Christen", sagte der aus dem Elsass stammende Theologe und zitierte einen Zeitgenossen: "Evangelisation ist kein Heilmittel eine kranke Kirche gesund zu machen, sondern die normale Frucht einer gesunden Kirche". Die gescheiterte Evangelisierung bei Paulus in Athen sei ihm als Geistlicher keine fremde Situation. Vier Lehren zog der Präsident der Konferenz europäischer Kirchen aus der Aeropag-Rede. "In der Verkündigung müssen wir daran arbeiten, die Sprache des Volkes besser kennenzulernen und den Geist der Freiheit pflegen", so Christian Krieger der zum Abschluss die grosse Pilgerschar in der Basilika - darunter eine fast 50-köpfige Delegation aus dem Erzbistum Utrecht - mit den Worten ermutigte: "Lassen Sie uns eine Kirche der Zeugen bilden!" Das sei nicht nur Aufgabe der Bischöfe und Pfarrer, sondern aller Christen. In diesem Sinne kann der "rastlose Verkünder des heiligen Evangeliums" Willibrord ein Vorbild sein.
Sehr aktualitätsbezogen waren auch die von Robert Altmann vorgetragenen Fürbitten, die vom Geist der Evangelisierung und der Einheit im Sinne Willibrords durchtränkt waren. Nach dem sakramentalen Segen stimmten alle in die Willibrord-Hymne "Schau heil'ger Apostel* ein.