LUXEMBURG-BELAIR (03.02.2019)
Gaetano Donizettis Messa di Gloria e Credo
Das jährliche geistliche Konzert der Chorale Mixte du Conservatoirre de la Ville de Luxembourg stellt einen Höhepunkt auf dem kulturellen Kalender der Hauptstadt dar. Dieses Jahr hat Dirigentin Nancy Back-Kelsen ein Werk ausgewählt welches 1837 in der Kirche Santa Maria la Nova in Neapel uraufgeführt wurde, danach aber 140 Jahre lang in einer Museumsschublade schlummerte. Gaetano Donizetti ist als Opernkomponist des Belcanto bekannt , hat aber auch in Punkto Kirchenmusik großes geleistet. Seine Messa di Gloria e Credo ist das einzige bis heute bekannte Werk dieser Art wobei das moralische Tief des Komponisten der im Jahre 1837 den Tod seiner Eltern, seiner Ehefrau und zweier Kinder beklagte ausschlaggebend gewesen sein dürfte . Gab es am Samstagabend eine erste Aufführung in der Kirche von Kopstal so fand das zweite Konzert am folgenden Sonntagnachmittag in dem bis auf den letzten Platz besetzten Gotteshaus in Belair statt. Bedeutende Chorwerke beinhalten solistische Einlagen und eine Orchesterbegleitung. In dieser Hinsicht sprach Conservatoire Direktor Marc Meyers in seiner Begrüßungsansprache von einem Tandem welches der Chor des Musikkonservatoriums und das Ensemble Estro Armonico seit Jahren bilden. Besonders in Kyrie und Gloria kam die Dramaturgie der monumentalen Kirchenmusik eines Gaetano Donizetti voll zur Geltung. Ungewöhnlich jedoch wunderschön sind die Duette Sopran mit Flöte und Violine. Die Messa di Gloria et Credo zeichnet sich durch die von den Solisten abverlangte Virtuosität aus. So waren Hélène Bernardy (Sopran), Marc Dostert (Tenor) und Carlo Migy (Bass) bis zum äußersten gefordert während der Komponist dem von Monique Simon ausgeführten Alto Part weniger Bedeutung beimaß. Chor und Orchester waren voll beansprucht, wurden ihrer Aufgabe meisterhaft gerecht was die Zuhörer dazu brachte den 110 Ausführenden, den Solisten und ihrer Dirigentin Nancy Back-Kelsen anhaltenden Applaus zu spenden.
(Lucien WOLFF via mywort.lu)
Fotolegende:110 Choristen, Musiker und Solisten brachten Gaetano Donizettis Messa di Gloria e Credo zu Gehör