Ehrung für einen verdienstvollen amerikanischen Luxemburger in St Donatus, Iowa

Am vergangenen 17. August fand eine ergreifende Feier in Saint Donatus, Iowa in den USA statt. Auf Initiative von René Daubenfeld und mit Hilfe von sechzehn seiner Freunde von der „Building Bridges“ Familie und der St. Donatus Luxembourg Heritage Society wurde Geld gesammelt, um eine Sitzbank zu Ehren eines der bekanntesten Luxemburger Amerikaner, vor dem bekannten Gehlen Haus in Saint Donatus, zu errichten.
Nester Lampe, dessen luxemburgischen Vorfahren Herrig und Nemmers aus Wormeldingen, bzw. Dondelingen waren, wurde 1930 auf einer Farm einige Meilen von dem bekannten Saint Donatus „Little Luxembourg in America“ entfernt, geboren, Sohn von Leroy Lampe und Theresa Herrig.
Er war eine schillernde Figur des Luxemburgertums in den USA. Er war, wenn immer nur konnte, anwesend wenn Besucher aus dem Großherzogtum den kleinen Ort Saint Donatus im Jackson County, Iowa besuchten und erstaunte sie sofort, wenn er sie auf „Lëtzeburgisch“ begrüsste. In der Tat sprach er noch unsere Sprache, eine Sprache, die er von seinen Eltern erlernt hatte und trotz der Wirren der zwei Weltkriege im Gedächtnis hielt. Es war ihm eine Ehre sich als Reiseführer für die Gäste aus Luxemburg zur Verfügung zu stellen und sogar mit ihnen auf luxemburgisch zu singen. „Kättche Kätche“ und andere Volkslieder waren ihm nicht fremd aber auch unsere Nationalhymne konnte er mitsingen. Besonders ergriffen war er stets, wenn er „Oh Mamm léif Mamm“ in der Kirche von Saint Donatus mitsingen konnte, denn dann hörte er, wie er selbst sagte, wie die Stimmen der frühen Siedler der Gegend wieder lebendig wurden.  Er half mit, die luxemburgischen Traditionen, wie die Nikolaus Feier in Saint Donatus aufrecht zu halten und versuchte seinen Freunden luxemburgisch beizubringen.
Bei seinem Tode im September 2022 sprach René Daubenfeld seine luxemburgischen Freunde der „Building Bridges Familie“ an und bat sie um Spenden um das Unterfangen in die Wege zu leiten. Sechzehn Personen, die alle Nester persönlich begegnet waren, sandten ihre Spende spontan zu. In weiteren Diskussionen mit Nester’s Freunden von Saint Donatus kam dann die Idee auf eine Bank vor dem Gehlen Haus in Saint Donatus zu errichten und somit sein Andenken für die Nachwelt zu erhalten.
So kam es dann, dass im Rahmen der diesjährigen Midwest-Reise von einer Building Bridges Gruppe diese Sitzbank feierlich enthüllt wurde. Terra Siegert, die Präsidentin der St. Donatus Luxembourg Society begrüsste die Anwesenden und dankte allen Mitgliedern ihrer Vereinigung und den Freunden von Building Bridges die diese Projekt gemeinsam zum Andenken von Nester Lampe realisiert haben.
Danach richtete René Daubenfeld einige Worte an die Gäste, darunter auch seine drei Töchter, und beleuchtet das Wirken seines Freundes Nester, dem er vor fast genau 20 Jahren zum ersten Mal begegnet war. „Damals begrüsste er mich mit den Worten - Ech schwätze lëtzebuergisch, du och? - Mir stiegen damals die Tränen in die Augen“, so Daubenfeld, „denn ich dachte sofort an einem einsamen Einwanderer, der in der fremden Welt ankam und überglücklich war auf einen Landsmann zu treffen“.  Mit den Jahren entwickelte sich in den Jahren danach eine wahre Freundschaft. Ziel des heutigen Vorhabens sei es demnach das Andenken an Nester aufrechterhalten, aber auch die Verbindungen zwischen Luxemburg und den Staaten festigen. Er bedauere aber stark, dass keine andere Organisation, weder in Luxemburg noch in den Staaten es für nötig gehalten haben diesen verdienstvollen Mann zu ehren! Aber das sei deren Problem, man sei auf jeden Fall sehr stolz, dass man diesen Schritt getan habe.
Anschließend wurde die die Bank, versehen mit Nester’s bekanntem Spruch „An du muss all kommen erëm“ feierlich enthüllt. Es war dies der Spruch der Nester den Besuchern aus Luxemburg traditionell zurief, wenn sie Saint Donatus wieder verließen.
Beim anschließenden Abendessen im bekannten Kalmes Restaurant wurden noch so manche Anekdoten ausgetauscht und die neuen Mitglieder der Building Bridges Familie wurden gebührend in die Gemeinschaft aufgenommen.
(rnd)