Reale Kleider aus fiktiver Stadt: Das "Sentinel-City-Label"


Mit der Genehmigung eine S.à.r.l. zu sein, konnten die Inhaber der Kleidermarke „Sentinel City“ den Grundstein einer eigentlich schon längst aufgegebenen Idee doch noch legen: Mit dem Beprinten und Verkaufen eigener Shirts beschäftigte sich Charel Modert, der Hauptgründer, bereits vor ungefähr fünf Jahren, jedoch war das Ganze eine inoffizielle Aktion mit viel Zeitaufwand und in etwas kleinerem Ausmaß, auch wenn auf „Hardcore“ oder „Metal“-Konzerten Interesse gezeigt wurde. Mit der offiziellen Gründung im März 2013 wurde also eine frühere Idee neu aufgegriffen mit dem Anspruch sich nicht nur an die Liebhaber der oben genannten Musikszene, sondern an ein breiteres Publikum zu wenden.

Der Markenname sagt bereits einiges über die Art der Produkte und die Vorstellungen der kreativen Köpfe, die dahinter stecken, aus. Es ging den Gründern von „Sentinel City“ nicht darum, eine kommerzielle Kleidermarke mit willkürlicher Betitelung zu entwickeln, sondern die Benennung sollte mehr hergeben. Inspiriert an Johnny Cupcakes Vorgehensweise mit dem Markennamen zu spielen und in die Muster zu integrieren, ist das Anliegen der drei Luxemburger Studenten in erster Linie eine Geschichte mit dem jeweiligen Design zu verbinden. Und wo spielen sich besser Geschichten ab als in einer mysteriösen, fiktiven Stadt, die so vieles hergibt? Das Wort „Sentinel“ wurde auch mit Bedacht gewählt: Sowohl die Leute, die mit der englischen Aussprache vertraut sind, als auch andere, sollten den Namen problemlos aussprechen können und zudem kann so ziemlich jeder sich etwas darunter vorstellen. Der Eule im Logo wird somit auch die Rolle des weisen und jeden durchschauenden Wächters zu Teil und hinter dem Schlüssel verbirgt sich die Idee des Schutzes und des Zutritts in eine geheimnisvolle Stadt.

Charel Modert (26), Chris Molitor (20) und Lou Consbruck (23) zeigen Spaß am Entwerfen und so folgte auf die erste Kollektion, die am 22. April 2013 mit insgesamt 250 T-Shirts angeboten wurde, gleich eine neue Auflage mit vielfältigerem Angebot: von Tank-Tops, über T-Shirts, Hoodies und Sweater ist alles zu finden, ob mit dem traditionellen Label-Logo, einer „Native Girl“-Variante oder einem College-Design. Mit dem lockeren, urbanen Look richtet sich diese Kleidermarke zurzeit hauptsächlich an Jugendliche und Studenten.

Die Ware selbst durchläuft mehrere Etappen: Im Gegensatz zum Stereotypen des chaotischen, improvisierenden Studenten, wollten die drei jungen Männer Nägel mit Köpfen machen. Sie nehmen lieber einen kostspieligeren Herstellungsprozess in Kauf und können dadurch mit organischen Textilien aus fairem Handel punkten. In Amerika eingekauft, wird die Ware jedoch von einer Luxemburger Firma bedruckt und die Etiketten werden sogar von den Inhabern selbst angebracht. Wie gut, dass sie auf ihre Großmutter zählen können, die ihr Handwerk versteht und den drei mit Rat und Tat zur Seite steht.

Zu den angestrebten Zukunftszielen zählt eine stärkere Verbindung von Hintergrundgeschichte und Design. Zudem gedenken die Drei in ihren Waren zu verdeutlichen, dass es sich um eine luxemburgische Marke handelt. Wie dies aber realisiert werden soll, muss erst noch geklärt werden. Nun geht es vor allem mal darum sich auf dem nationalen Markt zu etablieren und die Marke populär zu machen, denn alles Neue muss sich ja erst einmal bewähren.

Da die „Sentinel City“-Waren zurzeit noch in keinem Geschäft zu finden sind, kann man sich auf unten befindlicher Internetseite einen Überblick über das Angebot verschaffen. Hilfreich sind ein Video von Max Nilles und Fotos von Steven Cornelius und Kris Scheer. Zudem werden die Kleider an der Universität in Walferdingen, auf Festivals und anderen Veranstaltungen unter die Leute gebracht. Über die Mundpropaganda ihrer Freunde und Bekannten, über die Werbung der beiden Partnerbands „Angel At My Table“ und „Mutiny on the Bounty“ und nun auch über die Medien bahnt sich das Luxemburger Kleiderlabel den Weg in die Öffentlichkeit. So wie die behütete Stadt, die laut „ihrem Bürgermeister“ wieder ein goldenes Zeitalter anstrebt, hoffen Charel, Chris und Lou auch auf dem Weg nach oben zu sein und viele neue Bürger in Zukunft in ihrer Stadt begrüßen zu können. Auf ihrer offiziellen Facebook-Seite, sowie ihrer Internetseite www.sentinelcity.com freuen sich die motivierten Jungs über jede Art von Rückmeldungen.




Mehr Informationen finden Sie unter: www.sentinelcity.com
www.facebook.com/sentinelcity
Text: C.Kill
Fotos: S.Cornelius, K.Scheer