Emil und der Weihnachtsmann
Emil und der Weihnachtmann.
Schon seit Tagen kann Emil an nichts anderes mehr denken als an den Weihnachtsmann. Er malt sich in den schönsten Farben aus wie er die Geschenke am 24. Dezember durch den Kamin ins Wohnzimmer befördert.
Sein Wunschzettel wird von Tag zu Tag länger. Über Lego bis hin zu einem neuen Fahrrad ist alles dabei.
Mama versucht ihm zu erklären dass Weihnachten auch noch eine andere Bedeutung hat als nur Geschenke und dass sogar ein heiliger Mann unmöglich soviel Spielzeug zusammenschleppen kann.
Aber Emil ist nicht zu halten, Timo hat auch einen riesigen Wunschzettel und Marie wünscht sich sogar ein Pferd.
Sogar in der Schule versuchte Frau Bär die Kinder in ihrem Wunschwahn zu bremsen. Aber auch sie stößt auf taube Ohren.
Eines Abends, Emil läuft von der Oma, die ein paar Häuser entfernt wohnt, nach Hause. Es ist schon fast dunkel. Emil bleibt kurz stehen und lauscht, da hustet doch jemand ganz schlimm. Er schaut sich um, kann aber nichts entdecken und läuft weiter. Doch dann erspäht er hinter der Mauer einen roten Zipfel eines ihm wohl bekannten Mantels. Der Weihnachtsmann! $
Emils Herz setzt einen Moment aus um dann aber um so schneller zu schlagen. Dann wieder dieser schlimme Husten und gleich darauf hört er eine sehr dunkle angenehme Stimme:
„Hallo Junge, kannst du mir mal helfen? Ich hänge hier fest, mein Mantel hat sich im Gartentor eingeklemmt und ich komme einfach nicht mehr los.“
Emil atmet einmal ganz tief durch „Bist Du der Weihnachtsmann?“. „Ja natürlich, nach was sehe ich denn sonst aus“.
Der Weihnachtsmann scheint ungeduldig zu sein. Emil wartet nicht lange sondern macht sich an den eingeklemmten Mantel zu schaffen. „Bitte pass auf dass du meinen Mantel nicht kaputt machst, doch schon macht es„Ritschhhhh“, ein riesiger Riss in dem heiligen Mantel. „Und jetzt“, Emil ist ganz bleich geworden, dicke Tränen laufen aus seinen Augen, über die kalten Wangen.
Ein weitere Hustenanfall schüttelt den Weihnachtsmann. Dann nimmt er Emil bei der Hand und zieht ihn hinter die dicke Tanne im Garten.
„Hör mir jetzt gut zu: „Meine Wichtel werden das schon wieder hinbekommen mit dem Mantel, aber dennoch bist du mir jetzt einen Gefallen schuldig. Du musst mir helfen! Ich habe mich letzte Woche schlimm erkältet und jetzt muss ich mich ein bisschen schonen. Und es gibt da noch ein ganz anderes Problem, das muss ich in den Griff bekommen ansonsten wird Weihnachten dieses Jahr nicht stattfinden.“
Emil ist erschrocken aber der Weihnachtsmann fähr fort:
„In letzter Zeit kommen immer mehr Wunschzettel mit E-Mail und andere mit der Post. Das ist schon ein großes Kuddelmuddel da ich jetzt herausfand dass einige Wunschzettel doppelt ankommen. Meine Wichtel haben den Nordpol komplett vernetzt so dass ich vom da aus sehen kann in welchem Haus welches Kind wohnt, da leuchtet dann ein kleiner Stern auf. Aber auch das klappt nicht immer, es gibt Stellen die bleiben schwarz obwohl da immer Kinder wohnten. Bitte Emil kannst du mit mir einmal durch die Stadt laufen, du kennst dich bestimmt aus.“
Emil nickt. „Gut dann treffen wir uns hier um Mitternacht, einverstanden“.
Emil ist so aufgeregt, zu Hause kann er kann kaum sprechen vor Anspannung. Er erklärt Mama dass er müde sei und früh ins Bett gehe.
Kurz vor 12 trifft er sich dann heimlich mit dem Weihnachtsmann.
Beide laufen sie durch die Straßen bis dann der Weihnachtsmann Emil bei der Hand nimmt. „Hier zum Beispiel, hier wohnte immer ein kleines Mädchen aber jetzt leuchtet kein Stern über dem Haus aber ich habe eine Karte von Mia bekommen mit einem Wunsch und der erscheint mir doch sehr wichtig zu sein“.
„Ja die Mia, die wohnt hier“ Emil überlegt ganz lange dann sagt er: „Du Weihnachtsmann ich glaube ich weiß woher Deine Probleme mit den Sternen kommen. Weißt Du der Vater von der Mia ist arbeitslos und die haben jetzt kein Geld und daher auch keinen Computer mit Internet, daher kannst Du sie nicht sehen auf Deiner Karte mit den Sterne.“
Der Weihnachtsmann räuspert sich: Hmmmm jetzt kann ich verstehen, auf ihrer Wunschkarte stand sie wünsche sich eine neue Arbeit für ihren Papa. Aber das mit dem Internet das ist ein Problem. Es gibt bestimmt noch Familien die kein Internet haben oder Emil?“
„Ja natürlich hat nicht jeder Internet, meine Oma hat auch keins aber es gibt auch Funklöcher da klappt das mit der Verbindung nicht immer.“
„Ja natürlich da hast du recht aber dann habe ich ein ganz großes Problem, jetzt wo meine Elfen alles auf Computer umgestellt haben, wie soll ich das jetzt in den letzten Tagen vor Weihnachten wieder hinkriegen.
„Weihnachtsmann es gibt auch Länder wo Krieg ist, hat uns unsere Lehrerin erzählt, und auch da funktioniert das Internet nicht immer“.
Emil ist jetzt ganz stolz, er kann dem Weihnachtsmann wirklich helfen und sei es auch nur mit Vorschlägen. „Weißt Du Weihnachtsmann wenn Du alles ausdrückst und mit Deinem Buch vergleichst dann müsste das doch klappen oder?“
Ein erneuter Hustenanfall schüttelt den Weihnachtsmann. „Weißt Du dass das Millionen und über Millionen Kinder sind die das betrifft, aber es muss dann wohl klappen, dann müssen alle Elfen mit anpacken und wenn wir Tag und Nacht arbeiten dann...........
Der Weihnachtsmann ist voll in Gedanken, er läuft nur noch neben Emil her. „Ich habs, ja so müsste es klappen, ja falls überhaupt dann nur so.“ Emil traut sich nicht zu fragen da wendet sich der Weihnachtsmann auch schon an ihn. „Danke mein Junge, jetzt lauf aber schnell nach Hause ins Bett und drück mir fest die Daumen“.
Morgens als Mama ihren Jungen aufweckt ist Emil ganz benommen, er weiß nicht so recht : war das jetzt nur Traum oder war es Wirklichkeit?
Die letzten Tage vor Heiligabend ist Emil ganz still, er überlegt ob er sich doch vielleicht zu viel wünschte, zu viele unnütze Dinge, Lego hat er doch schon so viel, und sein Fahrrad ist auch noch groß genug,
„Papa, weißt Du du hast doch letztes Mal gesagt dass Dein Chef einen neuen Arbeiter sucht und der Papa von der Mia der braucht dringend eine neue Arbeitsstelle“. Papa schaut Emil ganz verwundert über die Zeitung an. „Wie? Was? Ach ja die Arbeitsstelle ist immer noch frei, ich kann vielleicht einmal nachfragen, Gute Idee Emil“. Papa ist sofort wieder vertieft in seine Zeitung.
Emil denkt nach ob er dem Weihnachtsmann vielleicht eine Nachricht schreiben soll, er solle lieber der Mia und ihren Eltern helfen, er würde dann auch gerne auf seine Geschenke verzichten aber da er sich noch immer nicht sicher ist ob er alles nur träumte lässt er es dann doch sein.
Die letzen 2 Tage scheinen unendlich lang zu sein. Emil ist ganz still und in sich gekehrt, kein Vergleich wie noch vor Tagen als sein Wunschzettel immer länger wurde. Mama macht sich schon Sorgen: „Emil alles in Ordnung,? Du bist so still“.
„Ja Mama, ich mache mir nur Sorgen ob der Weihnachtsmann das auch alles schafft mit der zusätzlichen Arbeit“.
Dann endlich ist es soweit. An Heiligabend geht Emil früh zu Bett und schläft auch sofort ein aber er träumt von einem hustenden Weihnachtsmann, von Elfen die hektisch hin und her laufen und von Kindern die tausende E-Mails schicken aber die keiner liest.
Morgens ist er ganz benommen und schleicht sich als erster in die gute Stube. Er traut seinen Augen nicht. Da steht ein funkelnagelneues Fahrrad. Ein Päckchen Lego liegt daneben ebenso wie eine wunderschöne Karte. Die hebt er zuerst auf und liest:
„Danke für alles Emil, wir haben es geschafft
aber auch durch Deine Hilfe.
PS: Übrigens der Papa von der Mia hat gestern seine neue Arbeitsstelle angetreten.
In Dankbarkeit der Weihnachtsmann“