Gewässer und Feuchtgebiete beherbergen eine große Artenvielfalt und sind wichtige Biotope für die Natur. Sie spielen außerdem eine wichtige Rolle für den Wasserhaushalt der Landschaft. Intakte Fließgewässer und Feuchtgebiete sind zudem eine Voraussetzung für einen funktionierenden Hochwasserschutz.
Auf diesem Hintergrund konnte auf einer Fläche von rund 25 Ar, welche von der gemeinnützigen Organisation APEMH zur Verfügung gestellt wurde, ein Weiher mit einer Wasserfläche von etwa 8,7 Ar ausgehoben werden. Der Überlauf des bestehenden Retentionsbeckens der APEMH-Gebäude wurde als naturnaher Wiesengraben umgestaltet und über eine Länge von 100 Meter ausgezäunt.
In der Nähe des Weihers fließt der Bach Sékelserbaach, ein Oberlauf der Klausbaach. Der noch sehr kleine Bach zieht durch ein 25 Ar großes Schilfgebiet welches sich in Zukunft über den neu angelegten Weiher ausweiten kann. Sickerwasser wird den Weiher das ganze Jahr über relativ voll halten. Große Bereiche des Weihers sind über ein Meter tief, um das Vordringen des Schilfes in einigen Bereichen zu verlangsamen. Die Vergrößerung des kleinen Schilfgebietes ist umso interessanter, da sich einige hundert Meter bachaufwärts das Retentionsbecken am Arsdorferhaff befindet. Das Becken hat sich über die Jahre zu einem artenreichen Schilfgebiet entwickelt, ist jedoch relativ klein und isoliert. Das neue Schilfgebiet wird insbesondere seltenen Vogelarten, wie der Wasserralle oder dem Schwarzstorch Lebensraum bieten. Aber auch die inzwischen selten gewordene Teichmuschel oder heimische Kleinfische könnten sich in diesem Gebiet ausbreiten.
Die Gemeinde Sanem und das Naturschutzsyndikat SICONA setzen sich aktiv für die Schaffung eines Netzes von naturnahen Feuchtgebieten ein. Das Projekt befindet sich in einer Natura2000 Zone und wurde im Rahmen des Zweiten Nationalen Naturschutzplans PNPN2 von der Gemeinde Sanem durch das Naturschutzsyndikat SICONA, mit der finanziellen Unterstützung des Umweltministeriums, umgesetzt.