Redingen/Attert: Kürzlich überreichten die Schüler der Klasse 7C1 des Atert Lycée, der A.M.V.A. :(Association pour Mal-Voyants et Aveugles) die Erstausgabe eines einzigartigen taktilen Buches. Dieses Buch, das speziell für sehbehinderte und blinde Kinder entwickelt wurde, ist das Ergebnis eines innovativen Schulprojekts, das Kreativität und Inklusion fördert.
Die Idee für dieses Projekt kam von Frau Pascal Link, der Präsidentin der A.M.V.A.. Anfang des Jahres trat sie mit ihrem Vorschlag an Frau Aurore Ries, die „Régente“ und Kunstprofessorin des Gymnasiums heran. Frau Ries und ihre Schüler ließen sich sofort von der Idee begeistern und begannen umgehend mit der Umsetzung.
Um das Projekt erfolgreich umzusetzen, wurden die Schüler dazu ermutigt, sich in die Perspektive blinder Menschen zu versetzen. Dies forderte von ihnen, alltägliche Dinge so darzustellen, dass sie ohne visuelle Hilfe verständlich sind. Eine große Herausforderung, insbesondere für 12- bis 14-Jährige. Die Schüler bewiesen jedoch bemerkenswerten Einfallsreichtum und fanden kreative Wege, um Gegenstände mit einfachen Materialien und ohne komplizierte Erklärungen ertastbar zu machen.
Ein herausragendes Beispiel für die Arbeit der Schüler ist die Darstellung von Gras, Tieren und Landschaften. Mit minimalem Einsatz von Worten und unter Nutzung einfacher Materialien schafften sie es, diese Elemente taktil erlebbar zu machen. Sogar bewegliche Details wurden integriert, um die Darstellungen lebendiger zu gestalten. Diese einfühlsame Herangehensweise zeigt, wie viel Herzblut und Engagement in das Projekt eingeflossen sind.
Das taktile Buch enthält eine vollständige Geschichte, die in Punktschrift gedruckt ist. Zu dieser Geschichte gehören ertastbare Bilder und teilweise bewegliche Details, die den blinden und sehbehinderten Kindern helfen, die Erzählung noch besser zu verstehen und zu erleben.
Die Übergabe des taktilen Buches an die A.M.V.A. war ein bedeutender Moment und markierte den erfolgreichen Abschluss des Projekts.
Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Schüler durch Empathie und Kreativität einen bedeutenden Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Es unterstreicht, wie wichtig und wirkungsvoll inklusive Bildungsinitiativen sind. Die Hoffnung besteht, dass weitere Schulen von diesem inspirierenden Projekt lernen und ähnliche Initiativen ins Leben rufen werden.
Frau Ries und ihre Schüler haben nicht nur ein wunderbares Lernmittel für sehbehinderte Kinder geschaffen, sondern auch gezeigt, wie wertvoll und bereichernd integrative Bildung sein kann. (Fotos: Charles Reiser)