Calluna-Heiden sind ein europaweit geschützter Lebensraum und zeichnen sich durch das Vorkommen der namensgebenden Besenheide – Calluna vulgaris – aus. Sie sind niedrigwüchsig und bestehen überwiegend aus den kleinen Heidesträuchern, die sich zur Blütezeit im August in ein hell-violettes Blütenmeer verwandeln. Nicht nur hinsichtlich der Pflanzenwelt sind Heiden eine Besonderheit. Auch verschiedenste Tierarten, darunter gefährdete Vogelarten wie die Heidelerche, der Ziegenmelker oder der Wiedehopf nutzen diesen Lebensraum.
In Luxemburg gibt es nur noch wenige Heiden, um die es nicht gut steht. Daher setzt sich das Naturschutzsyndikat SICONA zum einen für die geeignete Pflege bestehender Heiden innerhalb der Mitgliedsgemeinden und zum anderen für die Wiederherstellung auf geeigneten Flächen ein. So auch hier im Reckener Wald, in dem noch sehr kleinflächige Calluna-Heiden zu finden sind.
Um diese Bestände zu unterstützen, wurde dort eine verbuschte Fläche von SICONA im Jahr 2019 geplaggt. Das heißt, die oberste Bodenschicht, in der auch viele Nährstoffe enthalten sind, wurde abgetragen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Daraufhin wurden Calluna-Samen aus anderen Heiden ausgebracht. Durch diese Renaturierung konnte eine weitere wertvolle Fläche dieses gefährdeten Lebensraumtyps geschaffen und eine Vernetzung der Restflächen ermöglicht werden. Da die Entwicklung der Heide-Pflanzen aufgrund ihres langsamen Wachstums einige Jahre in Anspruch nimmt, wollen wir prüfen, wie gut sie hier Fuß fassen konnten.
Der Nationale Naturschutzplan sieht den Erhalt sowie die Verbesserung und die Wiederherstellung von Calluna-Beständen vor, sodass SICONA auch in Zukunft weitere groß- und kleinräumige Renaturierungen in seinen Mitgliedsgemeinden umsetzen wird.
Das Projekt wurde mit der Untersützung der Gemeinde, der Naturverwaltung und dem finanziellen Beitrag des Umweltministeriums umgesetzt.