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Neuheiten in der Philatelie aus Luxemburg Teil 1

50 Jahrestag der ersten Fahrt des Heißluftballons „Feierwôn“

Obwohl Heißluftballons schon seit Ende der sechziger Jahre in Amerika und Europa zu sehen waren, begann die Geschichte des Ballonfahrens im Großherzogtum erst 1974. Damals beschlossen fünf langjährige Freunde und Sportflieger-Poully Emering, Alfi Feltes, Jang Sauber, Norri Theisen und Pit Thibo-vom Flugzeug auf en Ballon umzusteigen und gründeten die Commune Aérostatique du Grand-Duché de Luxembourg. Sie ahnten nicht, wie sehr ihr Verein die Luftfahrtkultur Luxemburgs prägen würde. Den Auftakt bildete der Kauf eines Heißluftballons des britischen Herstellers “Cameron Balloons Ltd.“. Der Ballon wurde Feierwôn (zu Deutsch „Feuerwagen“) getauft und absolvierte am 1. Februar 1975 seinen Jungfernflug von Rambrouch nach Noerdingen. Der Name Feierwôn ist eine Anspielung auf das Lied des luxemburgischen Dichters Michel Lentz, das 1859 anlässlich der ersten Zugfahrt vom Luxemburger Bahnhof aus entstand. Wie die damaligen Züge wird auch ein Heißluft-ballon mit Feuer betrieben- ein charmantes Detail. Eine Ballonhülle hält bei guter Pflege etwa 500 bis 650 Betriebsstunden. Der heutige Feierwôn ist daher mittlerweile schon die fünfte Nachbildung, er kam im März 2021zu seinem Premierflug. Er hat dasselbe Design wie das Original. Die bewusste Kontinuität in Name und Optik ehrt die Gründer und symbolisiert ihre Werte: Freundschaft, Leidenschaft, Respekt und Solidarität.

Nennwert: 1,70 Euro. Layout: MONOGRAM (LU) Druck: bpost Stamps Printing, Malines (BE).Auflage:30.000.

25 Jahre „Een Häerz fir kriibskrank Kanner“

Zusammen gegen Krebs – das ist der Leitsatz von Een Häerz fir kriibskrank Kanner asbl. Wenn man das Haus in Boevange/Attert, in dem die Organisation aktiv ist, betritt, spürt man direkt die freundliche und familiäre Atmosphäre, die dort herrscht: Spielecken, Kucheltiere, viele farbige Bilder sowie Fotos von gemeinsamen Aktivitäten „Wir informieren, unterstützen und begleiten Familien mit krebskranken Kindern und Jugendlichen in dieser ernsten Lebenssituation“, so Martine Wirtz, die Direktorin, „Es ist uns aber auch sehr wichtig, Hoffnung zu schenken und zu zeigen, wie ein Leben nach dem Krebs aussehen kann“. N eben dem intensiven Beistand für betroffene Familien während der Krankheit, der psycho-sozialen und administrativen Hilfe, palliativen Betreuung una auch finanziellen Unterstützung, sensibilisiert Een Häerz fir kriibskrank Kanner asbl die breite Öffentlichkeit für das Thema Kinderkrebs mit der Organisation von Infoständen sowie dem Aufruf zu und dem Sammeln von Spenden. Diese werden zum einen für die ganzheitliche Arbeit der Vereinigung verwendet, zum anderen auch in Forschungsobjekte über Kinderkrebs investiert. Denn jede neue medizinische Erkenntnis kann die Versorgung und Heilungschancen verbessern.

Nennwert:L50g =1,20 Euro. Layout: EduTec (LU).Druck: bpost Stamps Printing, Malines (BE). Auflage: 30.000.

30 Jahre „Patiente Vertriedung

Am 28. Juni 1995 wurde die Patiente Vertriedung asbl von sieben größeren und kleineren Organisationen gegründet, mit dem Ziel sich stärker für die Rechte von Patienten einzusetzen. Es gab zu dem Zeitpunkt in Luxemburg keine Institution oder Organisation, die sich gezielt mit den Rechten von Patienten gegenüber medizinischen Leistungsanbietern beschäftigte und in der Lage war, in der Masse der Informationen und der Vielzahl der Akteure Orientierung zu bieten. Erst 2014 wurde ein Gesetz verabschiedet, dass die Rechte und Pflichten des Patienten in einem Text zusammenfasste und somit den Umgang damit klarer machte. Heute zählt die Patiente Vertriedung asbl fast 20 Vereinigungen zu ihren Mitgliedern. Sie informiert über Rechte und Pflichten, berät und hilft-auch im Konfliktfall-Patienten bei Fragen und Problemen im Bereich der Gesundheit, der Pflege und der Sozialen Sicherheit. Sie setzt dabei auf Dialog und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel einer ständigen Verbesserung des Gesundheitssystems.

Nennwert: L50g. Layout: Andy Genen (LU). Druck: bpost Stamps Printing, Malines (BE). Auflage: 30.000.

50 Jahre „Oeuvre Vie Naissante“

Bis in die 1970er Jahre war ein Schwangerschaftsabbruch in vielen europäischen Ländern verboten. Zu dieser Zeit gewann die gesellschaftspolitische Debatte über eine Legalisierung unter bestimmten Voraussetzungen zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit. Die Oeuvre pour la Protection de la Vie Naissante asbl wurde am 27. Mai 1975 gegründet. Sie bezog von Anfang an eine klare Position in der Frage und hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen in Not zu helfen, damit nicht der Tod, sondern das Leben siegt. Das schwächste Glied der Menschheit sind ohne Zweifel Kinder, sowohl die geborenen als auch die ungeborenen. Die Hilfe von Vie Naissante ist breit gefächert und deckt eine Vielzahl von Problemen ab, mit denen vor allem junge Frauen vor und nach der Geburt ihrer Kinder konfrontiert sind. Sie umfasst medizinische, psychologische, materielle, finanzielle und juristische Beratung und Begleitung. So werden z.B. Milch, Windeln und Nahrungsmittel auf Anfrage bereitgestellt. Mitglieder und Freunde der Organisation spenden Schwangerschaftskleidung, Kinderkleidung und Mobiliar aller Art. Diese Sachspenden werden von Mitarbeitern, die sich zu 100% ehrenamtlich engagieren, sortiert und vorbereitet und danach kostenlos an Bedürftige weitergegeben. Jährlich nehmen zwischen 350 und 400 junge Mütter die Hilfe von Vie Naissante in Anspruch.

Nennwert: L50g. Design: Muriel Moritz (LU). Layout: Imprimerie POST Luxembourg (LU). Druck: bpost Stamps Printing, Malines (BE).Auflage: 30.000.

400 Jahre „Oktav“

Die Muttergottesoktave ist eine bedeutende religiöse Tradition in Luxemburg, die bis heute fest im kirchlichen Leben des Landes verankert ist. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 1624 zurück, als am 8. Dezember der Jesuitenpater Jacques Broquart zusammen mit Studenten des Jesuitenkollegs eine hölzerne Marienstatue auf den heutigen Glacis-Platz trug und dort aufstellte. Diese Statue wurde schnell zu einem Pilgerziel für Menschen in Not, Krankheit oder Trauer. Die Pilgerfahrt erhielt den Namen Oktav (Oktave), da sie ursprünglich acht Tage dauerte. Heute umfassen die Feierlichkeiten jedoch zwei Wochen und finden zwischen der vierten und sechsten Woche nach Ostern statt mit der feierlichen Schlussprozession als Höhepunkt. Die Statue, die inzwischen in der Kathedrale Notre-Dame in Luxemburg-Stadt steht, kann das ganze Jahr über besichtigt werden. Die Muttergottesoktave wurde 2008 als Teil des immateriellen Kulturerbens Luxemburgs anerkannt, denn neben ihrer religiösen Bedeutung ist sie ein wichtiges kulturelles Ereignis für das Großherzogtum.

Nennwert: 1,20 Euro. Layout: Zoë Mondloch (LU). Druck: bpost Stamps Printing, Malines (BE).Auflage:30.000.