Neuerscheinungen von Luxemburger Briefmarken

Am 14. Mai gab die POST Philately folgende Briefmarken heraus


Gedenktag für Auguste Liesch

Jean-Baptiste Auguste Liesch wurde vor 150 Jahren am 28. August 1874 in Bad Mondorf als Sohn eines Apothekers geboren. Nach seinem Schulabschluss im hauptstädtischen Athenäum studierte er in Nancy und Paris Jura. Er war zunächst in Grevenmacher, danach in Luxemburg-Stadt als Richter tätig. Der liberale Politiker wurde ab 1918 als Minister für Justiz und öffentliche Bauten Mitglied von zwei luxemburgischen Regierungen unter Emile Reuter. Von 1921 bis 1932 war er Direktor der Zollverwaltung und schließlich bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1945. Mitglied des gemischten Verwaltungsrates der luxemburgisch-belgischen Wirtschaftsunion. Von 1937 bis zu seinem Tod hatte er auch ein Mandat im Staatsrat. Der breiten Öffentlichkeit in Luxemburg ist er bis heute aber vor allem als Schriftsteller bekannt. Sein berühmtestes Werk, das 1936 veröffentlicht wurde, ist D’Maus Ketti. Er hat mindestens 48 Gedichte in luxemburgischer Sprache, oft mit einem satirischen Touch, einen Roman in deutscher Sprache und Erzählungen in deutscher und französischer Sprache geschrieben. Er starb am 13. März 1949 in Luxemburg-Stadt.



Gedenktag für Jean-Pierre Beckius

Der luxemburgische Maler Jean-Pierre Beckius wurde vor 125 Jahren am 4. August 1899 in der Moselortschaft Mertert geboren. Sein künstlerisches Talent war schon in seiner Kindheit klar zu erkennen. So kam es, dass er mit 15 Jahren die Handwierkerschoul (das heutige Lycée des Arts et Métiers) in Luxemburg-Stadt besuchen durfte. Anschließend studierte er während 7 Jahren bis 1926 in Paris an der dortigen Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts. Dank eines Stipendiums reiste der Maler von 1928 bis 1930 zunächst durch Italien und schuf dort über 100 Gemälde. Er heiratete 1933 in Mertert die aus Arlon stammende Gabrielle Breyer und lebte danach mit ihr in der Heimat des von ihm verehrten Malers Rembrandt, den Niederlanden. Auch hier war er extrem produktiv. Im Sommer 1934 kehrte er mach Mertert zurück und widmete sich u.a. Motiven seiner Heimat. In dieser Zeit entstanden die Ansichten der Mosel, die besonders bekannt sind. Seine Bilder-erfasst sind 600 Stück und es wird geschätzt, dass er auch an die 1.000 sein könnten-sind hauptsächlich in Privatsammlungen zu finden. Anlässlich seines 125. Geburtstages findet in der Villa Vauban vom 30. November 2024 bis 1. Januar 2025 eine Ausstellung statt, in der zahlreiche Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Er starb am 11. Dezember 1946.



50 Jahre SOS Villages d’Enfants Monde

Kein Kind sollte allein aufwachsen oder seiner Rechte beraubt werden. Alle Kinder verdienen es, geschützt, erzogen und angehört zu werden. Dennoch ist heute immer noch jedes zehnte Kind von seiner Familie getrennt, verlassen oder vernachlässigt. Deshalb setzt sich SOS Villages d’Enfants Monde in Luxemburg seit 50 Jahren für das Wohl von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien und Gemeinschaften weltweit ein. Als Mitglied des Dachverbandes SOS Chilldren’s Villages International steht er unter der Schirmherrschaft von I.K.H. der Großherzogin und wird vom Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten unterstützt. Öffentliche und private Partner, engagiert in über 100 Ländern-sowie ehrenamtliche Helfer tragen ebenfalls zum Erfolg bei. Der Verein beteiligt

sich an Bildungsprojekten in Kap Verde, Kolumbien, Laos, Marokko und der Zentralafrikanischen Republik und engagiert sich in Entwicklungsprogrammen, die Kinderschutz, Gemeinschaftsdynamik und sozialen Zusammenarbeit in Westafrika und Usbekistan fördern. In Notfällen, wenn Konflikte, Naturkatastrophen und größere Krisen das Leben von Kindern und ihren Familien bedrohen wie in Äthiopien, Palästina, der Ukraine usw, trägt er ebenfalls seinen Teil bei.



Sommerolympiade 2024 in Paris

Die französische Hauptstadt Paris wird die XXXIII. Olympische Sommerspiele ausrichten, die vom 26. Juli bis zum 11.August stattfinden. Es werden über 10 Millionen Besucher erwartet, die die mehr als 10.000 Sportlerunterstützen und zu Bestleistungen motivieren werden. Die Voraussetzungen für ein großes Fest des Sportes und de3r Kulturen im Zeichen von Respekt und Freundschaft sind also mehr als gegeben. In Paris wird auch wieder eine neue Sportart mit je einem Wettbewerb für Damen und Herren ihr Debüt bei Olympischen Spielen feiern: Breakdance ist ein Tanzsport, der urbanen Tanzstil mit Athletik verbindet. Auf der Place de la Concorde treten am 9. und am 10. AUGUST jeweils 16 B-Boys bzw. B-Girls in Eins-gegen-Eins-Duellen an. Die abwechselnden Auftritte dauern jeweils 60 Sekunden und werden von einer Jury bewertet. Wer den höchsten Punktwert erreicht, gewinnt und zieht in die nächste Runde des Wettkampfs ein.



Europawahlen

Vom 6. Bis zum 9. Juni 2024 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Die Europawahlen werden alle fünf Jahrein allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durchgeführt. Jeder EU-Bürger hat Stimmrecht und kann damit die Abgeordneten des Landes, in dem er lebt, für das Europaparlament mitwählen. Die Anzahl der Sitze jedes Landes hängt von seiner Bevölkerungszahl ab, wobei es für die kleinen Länder eine Mindestvertretung gibt. Durch diese Wahl haben die EU-Bürger die Möglichkeit mitzubestimmen, wie Europa sich in den nächsten 5 Jahren positionieren und entwickeln wird, denn die Abgeordneten beschäftigen sich mit bedeutenden aktuellen Themen und globalen Herausforderungen wie z.B. Klimaschutz, Digitalisierung oder der Sicherheit und dem Frieden in Europa. Eine wichtige Aufgabe des Europaparlaments ist die Beteiligung an der Gesetzgebung in der EU. Jede Richtlinie und Verordnung, die die Europäische Kommission vorschlägt, kann vom Europäischen Parlament geändert werden und muss danach, in Abstimmung mit dem Rat der Europäischen Union, von den Abgeordneten im Europaparlament angenommen werden. Richtlinien werden danach in den Mitgliedsstaaten in nationale Gesetze umgesetzt, die Verordnungen sind unmittelbar in allen EU-Ländern wirksam. Sie bieten jedem Einzelnen das Recht zur Mitgestaltung, gleichzeitig aber auch die Pflicht, seiner Mitverantwortung für den Erhalt der Demokratie gerecht zu werden.


Asteroid Day – 3

Das Motiv der dritten und letzten Briefmarke der Sonderserie illustriert den ASPEKT 2Space Resources“ und thematisiert damit den Abbau und die Nutzung von Rohstoffen im Weltall. In Luxemburg gibt es seit 2016 die Initiative SpaceResources.lu. Das Großherzogtum ist das erste europäische Land und das zweite weltweit, das einen rechtlichen Rahmen für die Erkundung und Nutzung von Weltraumressourcen bietet. Eines der Ziele ist es, einen Beitrag zu leisten, damit diese Ressourcen zu friedlichen Zwecken und nachhaltig zum Wohl der

gesamten Menschheit genutzt werden können. Die Initiative SpaceResources. Lu wird heute

von der Luxembourg Space Agency (LSA) geleitet. Die Asteroid Foundation, die ihren Sitz ebenfalls in Luxemburg hat, ist ein wichtiger Partner für die LSA, aber auch für die in

Luxemburg ansässige Weltraumindustrie und –forschung. Sie organisiert nämlich zahlreiche Veranstaltungen, bei denen die breite Öffentlichkeit mehr über Aktivitäten im Weltraum erfahren kann und junge Menschen motiviert werden, sich für berufliche Karrieren im Bereich der Raumfahrt zu interessieren. Eines ihrer großen Events ist der Aktionstag Asteroid Day, der 2014 initiiert wurde und seit 2015 jedes Jahr begangen wird. Am und um den 30. Juni finden weltweit Informationsveranstaltungen, Workshops, Konferenzen und andere Kampagnen statt, die über Asteroiden, die mit ihnen verbundenen Risiken, aber auch ihr Potential aufklären, um so Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.



Europa-Unterwasserfaun und –flora

Die Europa-Sonderbriefmarken zeigen zwei Meeresbewohner aus der Zeit der Dinosaurier. Im Großherzogtum wurden bereits mehrfach Knochenreste längst ausgestorbener Arten gefunden. Dazu gehören die Entdeckung eines Plesiosaurier-Fossils in Sanem in den 1990er Jahren, sowie die eines Ichthyosauriers Anfang der 2020er Jahre im hauptstädtischen Stadtteil Cloche d’Or. Diese Arten von Unterwassertieren lebten vor vielen Millionen Jahren, als die südliche Hälfte Luxemburgs Teil der Meere war. Für die Paläontologen des Nationalmuseums für Naturgeschichte stellt ein solcher Fund einen Glücksfall dar, gleichzeitig aber auch eine große Herausforderung, um den Fund freizulegen und zu bergen und dann aus möglichst vielen verwertbaren Überresten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen. Wenn es sich dann auch noch um eine weltweit seltene Gattung handelt, wie es bei dem Ichthyosaurier der Fall war, ist die Analyse besonders wertvoll für die Wissenschaft. Die Saurier-Fossilien wurden präpariert und sind im Museum ausgestellt.