Luxemburger Domchor zu Gast in Trier
Erfolgreicher Kulturbeitrag der luxemburgischen Präsidentschaft der Grossregion in der Trierer Welschnonnenkirche
Kürzlich gastierte die « Maîtrise Sainte-Cécile de la Cathédrale Notre-Dame de Luxembourg » in Trier. Auf Einladung der Marianischen Bürgersodalität Trier, die seit fast 50 Jahren im Besitz der Welschnonnenkirche ist, präsentierten die Gäste aus Luxemburg ein erlesenes a-capella Repertoire rund um das Thema der Passion und vernetzten sich mit der hervorragenden Akustik der « heiligen Arche », wie einst die Welschnonnenkirche genannt wurde.
Auf dem Programm standen u.a. Werke von Kardinal Domenico Bartolucci, Giovanni Croce und Tomas Luis de Victoria. Der 1844 gegründete Chor stand unter der bewährten Leitung von Marc Dostert. An der einzig noch erhaltenen Stumm-Orgel in Trier spielte Domorganist Paul Breisch Werke von Purcell, Frescobaldi und Correa.
Eine zahlreiche Zuhörerschaft hatte sich in der ehemaligen Kongregationskirche der Schwestern der Congrégation Notre-Dame eingefunden. Präfekt Anton Wyrobisch konnte als Ehrengäste u.a. den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Luxemburg, Dr. Heinrich Kreft, den Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe sowie den Geschäftsführer der QuattroPole Michael Sohn in dem restaurierten Kleinod der Welschnonnenkirche begrüssen. Bedingt durch den Staatsbesuch in Frankreich musste die Ministerin für die Grossregion und Schirmherrin des Konzerts, Frau Corinne Cahen, ihre Teilnahme an der Veranstaltung absagen. « Dieses Konzert zeigt wie konkret Europa gelebt wird », würdigte Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) die musikalische Begegnung mit dem Luxemburger Domchor.
Das Konzert, das vom SWR2 aufgezeichnet wurde, stand ganz im Zeichen des kulturellen Austauschs zwischen Trier und Luxemburg sowie der Vernetzungen im Kontext des von Pierre Fourier initiierten Bildungsnetzwerkes, das « die erste europäische Schulordnung für Mädchenbildung » hervorgebracht hatte. Dass der frühere Domchorregens der « Maîtrise », René Ponchelet, als langjähriger Seelsorger im Mutterhaus der Trierer Welschnonnen fungierte und ehemaliger Schüler des 2013 gestorbenen Kardinals Bartolucci war, sollte die mannigfaltigen Verbindungen noch verstärken. Mit Musik aus der Feder von Bartolucci vernetzte sich der Domchor mit dem Kreuz Christi, das von der Heiligen Helena im 4. Jahrhundert aufgefunden wurde. In der römischen Basilika Santa Croce in Gerusalemme - dem Standort der ehemaligen Palastkapelle der « Reliquienjägerin » Helena, deren Haupt in Trier seit einer Schenkung seitens des « Luxemburgers » Karl IV. aufbewahrt wird - hatte die « Maîtrise » im vergangenen Oktober ein sehr erfolgreiches Konzert anlässlich des 100. Geburtstages von Kardinal Bartolucci.
In Trier gab es am Schluss für die Bartolucci-Interpretationen durch die « Maîtrise » standing ovations. Der Domchor verabschiedete sich mit einer der drei Sprachen der Grossregion – lëtzebuergesch – und « Nu looss et an Dir stëll ginn » von Jos Kinzé, dessen 100. Geburtstag die Luxemburger Musikwelt 2018 feiert.