Als die vier Vereinspräsidenten Henri Schwinnen, von der Philatelia Differdange, Emile Adam, vom Cercle d'Echanges Phila Dudelange, Eugène Lemmer, vom Cercle philatélique d'Esch-sur- Alzette, und Bernard Wolff, von der Union des Timbrophiles de Luxembourg, am 22. Februar 1934 in der Amtsstube des in der Hauptstadt residierenden Notars Jean-Michel-Edmond Reiffers die Statuten unterzeichneten, welche die Fédération des Sociétés Philatéliques du Grand-Duché de Luxembourg aus einer "société de fait" in eine "association sans but lucratif" gemäss dem Gesetz von 1928 umwandelten, hatten sie im ersten Satzungsartike1 festgeschrieben, dass die Föderation de facto am Sonntag, dem 16. Juli 1933, in Diekirch gegründet worden war. Sie bildeten dann, ab Ende 1934 bis im Jahre 1939 kurz vor dem ersten nationalen Tag der Briefmarke, das Rückgrat der FSPL, a.s.b.l.
Die FSPL, die man als "société de fait sous seing privé" bezeichnen könnte, bestand schon vor ihrer feierlichen Gründung! Das, was im Gegensatz zu anderen Vereinigungen, übermässig viel Zeit in Anspruch nahm, war die definitive Statutenfindung, die Umwandlung ihrer Gesellschaftsform in eine "Vereinigung ohne Gewinnzweck" nach dem Gesetzmuster von 1928.
Die Grundsteinlegung der FSPL - eine symbolhafte Handlung - sollte, angemessen der Bedeutung des philatelistischen Ereignisses, feierlich, öffentlich und demokratisch vonstatten gehen. Mit einer Versammlung, einem Festbankett, einer Ausstellung und einem spektakulären philatelistischen Souvenir, zu welchem die Postverwaltung am Vorabend eigens zwei Flugpostergänzungsmarken herausgegeben hatte. Das Ganze sollte im Zentrum des Landes, an einem erwartungsgemäss vielbesuchten Haupttouristenorte stattfinden, der ein sehr frühes Sammlerleben vorzuzeigen hatte, wo noch die Druckerpresse der Ersten Ausgabe aufbewahrt wurde und aus welchem auch, philatelistisch relevant, die Neudrucke der Ersten Ausgabe stammten.
Die Gründung der FSPL war notwendig geworden, nachdem die in den 20er Jahren meist durch Absplitterung entstandenen und übers Land verstreuten Ortsvereine -gegenläufig- bald einer wunschgemäss stärkenden Einheit zustrebten, weil nur eine solche zur Bewältigung einer Serie gemeinsamer Probleme führen konnte.
Notwendig war die FSPL geworden, damit Luxemburg mit den Nachbarländern gleichzog, in welchen die nationale Einheit der Sammlerschaft schon lange hergestellt worden war.Desweiteren war es ein beachtlicher Vorteil, in der 1926 gegründeten FIP durch einen repräsentativen Sammlerverband vertreten zu sein. 1934, zählte die FSPL 5 Mitgliedgesellschaften. 2024 sind der FSPL, 27 Briefmarkensammlervereine angeschlossen. Der FSPL-Vorstand besteht aus neun Mitgliedern : Präsident: Jos Wolff, drei Vizepräsidenten: Andrée Trommer-Schiltz, Francy Krack & Claude Feck und 5 Mitgliedern: Aloyse Jacoby, Guy Jungblut, Michel Kirsch, Jeannot Piron & André Weber.
Jos Wolff, amtierender Präsident der FSPL und Ehrenpräsident des Weltbriefmarkenverbandes (FIP) feiert auch seinen 90. Geburtstag am 16. März 2024, im Kreise der Familie, Freunde und Vorstandsmitgliedern der FSPL. Seit 80 Jahren sammelt er Briefmarken und seine philatelistische Karriere begann 1964, als Mitglied im Briefmarkensammlerverein Dommeldingen und von 1986 bis 1993 das Amt als Präsident übernahm. Seine Kariere bei der FSPL begann 1973, als Vorstandsmitglied, dann Generalsekretär und Vizepräsident. 1993 wurde er zum Präsidenten der FSPL gewählt. Beim Weltbriefmarkensammlerverband (FIP) wurde er 1988 in Prag in den Vorstand zum Direktor gewählt, dann 1992, 1996 und 2000 als Direktor wiedergewählt. 2004 wurde er als Vizepräsident und von 2006 bis 2010 als Präsident gewählt. Aus privaten Gründen kandidierte er 2010 nicht mehr. Briefmarken sind für ihn weit mehr als nur nüchterne Gebührenmarken. Sie sind ein Spiegel, der uns die vielfältigsten Aspekte der Gegenwart und der Vergangenheit künstlerich vor Augen führt.