Bis 2020 soll Luxemburg das Elf-Prozent-Ziel bei erneuerbaren Energieformen erreichen. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Es könnte eng werden.
(dpa/jt) - Beim Ausbau erneuerbarer Energien ist die Europäische Union noch ein gutes Stück von ihren ehrgeizigen Zielen für 2020 entfernt. Zwar wuchs der Anteil der Ökoenergie am Gesamtverbrauch 2017 um 0,5 Punkte auf 17,5 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Ziel für 2020 sind aber 20 Prozent.
In Luxemburg war der Anteil erneuerbarer Energien mit 6,4 Prozent relativ niedrig. Damit war das Großherzogtum 4,6 Prozentpunkte von seinem Zielwert entfernt. Allerdings gab es seit 2014 zählbare Fortschritte. Deutschland erreichte 15,5 Prozent, muss aber auf 18 Prozent kommen. Auch Frankreich (6,7 Punkte) und Belgien (3,9) hatten 2017 noch teils großen Nachholbedarf.
Andere Länder sind noch weiter von ihren Vorgaben entfernt, am weitesten die Niederlande, denen drei Jahre vor dem Termin noch 7,4 Prozentpunkte fehlten. Dafür hatten elf der 28 EU-Staaten ihre Ziele für 2020 bereits erfüllt oder übertroffen. So hat Schweden inzwischen einen Anteil von 54,5 Prozent, Finnland 41 Prozent und Lettland 39 Prozent.
Gemeint ist der Anteil von Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft, Sonne, Wind oder Erdwärme am Bruttoenergieverbrauch. Es geht also nicht nur um Ökostrom, sondern auch um Wärme und alternative Energieträger im Verkehr. 2004 lag der Anteil laut Eurostat mit 8,5 Prozent nur halb so hoch wie heute. Das 20-Prozent-Ziel für 2020 ist nur eine Etappe: 2030 sollen schon 32 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen.