Die Vereinigung « Koplescht – fréier an hott », Herausgeberin der gleichnamigen Zeitschrift, hielt kürzlich in Kopstal die Jahresversammlung ab. In seiner Ansprache ging Präsident Jos Junck auf ein nahezu vergessenes Ereignis aus dem letzten Krieg ein. Nach dem Einfall der Wehrmacht in Luxemburg flohen viele Menschen nahe der französischen Grenze aus Angst vor möglicherweise länger andauernden Kämpfen. Sehr viele geflohene Familien wurden bereitwillig in Frankreich aufgenommen, doch fanden auch viele Flüchtlinge in Luxemburg Unterschlupf. So waren rund 850 Evakuierte, wie man die aus dem Süden Luxemburgs stammenden Flüchtlinge damals nannte, in Kopstal untergebracht. Noch im August 1940 weilten viele Evakuierte, teilweise mit ihrem Vieh, in Kopstal. Die Tatsache, dass ältere Kopstaler nie viel Aufheben um diese Episode machten, ist umso bemerkenswerter, als die Einwohnerzahl Kopstals sich im Frühjahr 1940 durch die Aufnahme der Evakuierten quasi verdoppelte.
Der Präsident freute sich, dass der Verein im Herbst sein zehnjähriges Jubiläum feiern kann. Eine Festsitzung unter dem Motto „Koplescht-Bridel: gëschter, hott, muer“ ist für den 10. November 2018 geplant. Am Sonntag dem 13. Mai wird der traditionelle Frühjahrsrundweg in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzsyndikat SICONA-Westen in die Nachbargemeinde Kehlen führen. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr im Brameschhof.
Bei der Vorstandswahl konnte mit Fernand Greisen ein Neumitglied aufgenommen werden.
Bürgermeister Carlo Schmit erklärte, dass der Schöffenrat überlege, das „Centre Wiertspesch“ teilweise neuzugestalten. Die Gemeinde wird in dem Fall dem Verein ein Lokal im früheren Schulgebäude in der Rue Schmitz zur Verfügung stellen, so dass ein zeitgemäßes Unterbringen der Vereinsarchive gewährleistet sei.
Anschließend stellte Roger Ecker Band 19 der Reihe „Koplescht - fréier an hott“ vor. Die Autoren des Hefts gehen ausführlich auf die Geschichte der früheren „Weidemillen“ ein, besuchen das frühere Café „An Tabarsen“ in Kopstal, erinnern an den Bildhauer Lucien Wercollier und beleuchten die ersten Jugendbewegungen in Kopstal. Ein weiterer Artikel behandelt den Häuserbauboom der 1950er Jahre in Bridel.
Zum Abschluss hielt Georges Eicher, Präsident der Asbl „luxroots.club“, einen Vortrag zum Thema Ahnenforschung in Luxemburg. Der bestbekannte Genealoge zeigte eindrücklich, wie einfach – mit nur wenigen Mausklicks – Mitglieder seiner Vereinigung einen ausdruckstarken Stammbaum ihrer Familie erstellen können.
Nähere Informationen zum Heft 19 „Koplescht – fréier an hott“ gibt es unter: www.koplescht-bridel.lu, contact@koplescht-bridel.lu