Von 86 Tagfalterarten sind heute in Luxemburg über die Hälfte bedroht. Zusammen mit Hummeln, Wildbienen und einer Reihe anderer Insektenarten spielen sie jedoch eine wichtige Rolle als Bestäuber von Pflanzen. Nicht nur Schmetterlinge sind zunehmend gefährdet. Auch viele Wildbienen und sogar die Honigbiene haben in den letzten Jahren zunehmend Probleme. Mit dem Ziel, neue Lebensräume und Nektarquellen für sie zu schaffen und die Öffentlichkeit auf diese Problematik aufmerksam zu machen, werden im Rahmen der „Aktioun Päiperlek“ naturnahe Grünanlagen wie Staudenbeete und Blumenwiesen im Siedlungsraum angelegt.
Im Frühjahr 2022 wurden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kopstal drei triste Schotterinseln in zwei farbenfrohe Zierstaudenbeete und einen bunten Saum mit heimischen Wildpflanzen umgewandelt. Für die Anlage wurde der ehemalige Schotter aus den Beeten entfernt und durch einen mageren Boden ersetzt. Die Beete wurden anschließend mit Zierstauden aus biologischem Anbau sowie zahlreichen Blumenzwiebeln bepflanzt. Hierfür wurden besonders langblühende und nektarreiche Stauden ausgewählt, die das ganze Jahr über zahlreiche Insekten anlocken und für einen bunten Blühaspekt sorgen.
Für die Anlage des Saums, welcher sich 28 m entlang des Schulgebäudes erstreckt, wurde zertifiziertes heimisches Wildpflanzensaatgut „Wëllpanzesom Lëtzebuerg“ verwendet. Die Mischung LUX-Bunter Saum- und Schmetterlingspflanzen enthält nicht nur zahlreiche heimische Nektarquellen für Schmetterlinge und andere Insekten, sondern auch die wichtigen Nahrungspflanzen für deren Larven. Eine insektenfreundliche, extensive Pflege der naturnahen Grünflächen sorgt nun für eine ungestörte Entwicklung der Bestäuber. Des Weiteren schützt ein Staketenzaun die Beete vor ungebetenen Gästen.
Solche Maßnahmen sind sehr wertvoll, um dem Insektenschwund entgegenzuwirken. Sie werden daher honoriert und die Gemeinde bekommt sie im Rahmen des NaturPaktes angerechnet. Der landesweite NaturPakt zeichnet Gemeinden aus, die sich für die Natur und Umwelt engagieren.