Die gewaltige Detonation eines Geflügelstalls auf einer Hühnerfarm auf Flebour nahe Michelau erschütterte gestern gegen Mittag weite Teile des Landes. Bis nach Ulflingen, Echternach, Vianden, Mersch und Wiltz war die Explosion zu spüren, die wie durch ein Wunder keine Verletzten forderte, dafür aber mehrere tausend Hühner in den Tod riss. Wie es zu dem Vorfall kommen konnte, ist bislang noch unklar. Die Polizei hat umgehend Ermittlungen eingeleitet.
Die Gemeinde Bourscheid kommt in diesen Tagen scheinbar nicht zur Ruhe. Mussten die Feuerwehren der Region erst vorgestern zu einem Wohnhausbrand in Michelau ausrücken, so hielt gestern die Explosion eines großen Geflügelstalls auf einer Hühnerfarm auf Flebour die Einsatzkräfte während Stunden in Atem. Gegen Mittag waren die Rettungsdienste zunächst wegen eines Brandes in einem Stall alarmiert worden, kurze Zeit später muss das Gebäude dann jedoch in die Luft geflogen sein. Die genauen Ursachen seien bislang noch unklar, so die Polizei.
Übergreifen auf andere Ställe
zum Glück verhindert
Dank des raschen Eingreifens der Feuerwehrkorps der Gemeinden Bourscheid, Diekirch und Ettelbrück sowie der Einsatzkräfte der „Base nationale de support“ aus Lintgen konnte ein Übergreifen der Flammen auf die benachbarten Stallungen zwar zum Glück verhindert werden, der materielle Schaden für den Besitzer dürfte dennoch enorm sein. Der Geflügelstall, in dem ersten Angaben zufolge rund 6 000 Hühner getötet wurden und der erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommen worden war, brannte nämlich bis auf die Grundmauern nieder.
Die Explosion war von einer solchen Wucht, dass sie über mehr als 30 Kilometer Luftlinie bis nach Ulflingen, Echternach, Vianden, Wiltz und Mersch zu spüren war. „Ich saß gerade im Rathaus in Bourscheid, als es einen gewaltigen Knall gab. Wir dachten, die Fenster würden zerbersten“, so Bürgermeisterin Annie Nickels-Theis, die kurz nach dem Eintreffen der Rettungskräfte ebenfalls zum Unfallort geeilt war und sich vom Ausmaß der Explosion erschüttert zeigte.
Um den Einsatz der Rettungskräfte bestmöglich zu koordinieren, war auch die mobile Kommandozentrale des Ettelbrücker Einsatzzentrums vor Ort. Neben den Feuerwehrkorps, den Polizeieinheiten der Zentren Diekirch und Vianden sowie den Polizeibeamten der „Section de recherche“, hatten sich zudem auch Feuerwehr-Regionalinspektor Jos Sinner sowie der Regionaldirektor der Polizei Diekirch, Bob Leesch, zum Explosionsort begeben. Ein Rettungshubschrauber der „Luxembourg Air Rescue“ konnte glücklicherweise bereits nach kurzer Zeit unverrichteter Dinge wieder abheben. (Text / Fotos: John Lamberty)