Die Fentinger Schule im Musicalfieber

„Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren“

Ein tierisches Musical über Streit, Vergebung und die Sinnlosigkeit von Rache.


„Dumme Kuh“, „alter Esel“ und „dicke Sau“ sind nur einige der Schimpfwörter, die zwischen den Kindern auf dem Schulhof fallen. Ratte Rasko wird auf der Suche nach Essbarem Ohrenzeuge. Empört darüber, dass die Kinder tagtäglich beim Streiten ihre guten Namen verunglimpfen, läuft sie zu den betroffenen Tieren, berichtet von der Schimpfkanonade und stachelt sie zur Gegenwehr an.

Die Tiere halten Rat, um Vorschläge für eine Gegenstrategie zu sammeln. Sie wollen sich endlich zur Wehr setzen. Die Frage die im Raum steht ist, ob man wirklich Gleiches mit Gleichem vergelten soll. Die weise Eule Eulalia hält von all den Vorschlägen nichts, Rache ist zu einfach und führt nur zu noch mehr Leid. Sie hat schließlich einen raffinierten Plan, bei dem die Kinder zur Stummheit verurteilt werden und das Lachen eine große Rolle spielt.Das Ende ist natürlich ein versöhnliches - Kinder und Tiere schließen einen Friedenspakt.

Nach monatelangem Üben war es am 22. und 23. Mai endlich soweit, die 123Kinder der Fentinger Grundschule standen im Centre Civique in Hesperingen auf der Bühne und führten in vier Vorstellungen ihren Eltern, Verwandten, Freunden und Schülern aus benachbarten Schulen ihr Musical „Als die Tiere die Schimpfwörter leid waren“ auf.

Unter den Beifall der zahlreichen Zuschauer mischten sich bei den Kindern Stolz und Freude über den großen Erfolg ihrer Aufführung. Auch bei allen Beteiligten hinter der Bühne setzte nun Erleichterung und Zufriedenheit ein. Die harte Arbeit war nicht umsonst und der Nutzen, den die Schüler aus solch einem Projekt ziehen, ist ein doppelter.

Einerseits vermittelt das Musical selbst eine Botschaft. Es zeigt den Kindern unerwünschte Verhaltensweisen auf, aber mit viel Humor und ganz ohne den strengen Zeigefinger. Es entwickelt Sensibilität für Tiere und für den Umgang miteinander und fördert Empathie. Wenn die Kinder zur Stummheit verdammt werden, setzt Betroffenheit ein und man überlegt: Geht’s nicht auch ohne Pöbeln und ohne Kampfgeschrei? 

Andererseits stellt sich das Musical als perfekte Möglichkeit heraus, alle Kinder einer ganzen Schule miteinzubeziehen und glänzen zu lassen. Durch die Vielfalt der Aufgaben findet jedes Kind seinen Platz im großen Ganzen. Jeder einzelne Schüler findet seine persönliche Herausforderung und Bestätigung - ob als Schauspieler, Sänger, Tänzer, Akrobat, beim Bau der Bühnenbilder oder als Techniker.

Das Medium Musical erweist sich somit als ganzheitlichesfächerübergreifendes Projekt, das die Entwicklung zahlreicher Kompetenzbereiche unterstützt, von der Sprachförderung über körperlichen Ausdruck bis hin zum verständnisvollen Zusammenleben.

Letztendlich gilt der Dank des gesamten Lehrkörpers den zahlreichen engagierten Freiwilligen und Eltern, ohne deren Hilfe und Unterstützung am Eingang, beim Schminken und hinter dem Tresen solch ein Projekt nicht möglich gewesen wäre.

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