Schon mit ihrem „Baby+“-Projekt war die Stadt Differdingen neue Wege gegangen und bietet, mit Hilfe der Initiativ Liewensufank, jungen Eltern ein Beratungsangebot inklusive Besuche zu Hause an.
Ein ähnliches Konzept wird nun, mutatis mutandis, auch für über Achtzigjährige eingeführt. Ziel ist es, gegen Alterseinsamkeit vorzugehen. Innerhalb von zwei Jahren soll den etwa 800 betroffenen Differdinger Einwohnern eine Sozialassistentin einen Besuch abstatten und ihnen bei Bedarf helfen, ein neues Sozialleben zu gestalten.
Dass Alterseinsamkeit auch in Luxemburg zu einem immer größer werdenden Problem wird, dürfte bekannt sein, doch sehr viel ist über dieses Phänomen eigentlich nicht gewusst. „Es gibt einige Anzeichen, wie zum Beispiel Häuser, die wir bereits leer glaubten, in denen aber noch ältere Menschen wohnten oder Leute, die beim ,Essen auf Rädern‘ mehr den Besuch einer Person als das eigentliche Essen nötig haben“, erklärte gestern Schöffe Roberto Traversini.
Der Präsident des Sozialamts, Robert Mangen, ergänzte, dass das Sozialamt sich 2012 mit einigen schwierigen Fällen auseinandersetzen musste. In manchen Fällen wohnten ältere Personen bereits in „menschenunwürdigen“ Zuständen, sodass sogar eine Haussanierung nötig war.
„Es kann manchmal sehr schnell gehen, wenn zum Beispiel der Partner stirbt“, so Roberto Traversini weiter. Sei man nicht mehr gezwungen, sich jeden Tag zu waschen oder anzuziehen und habe man mit niemandem Kontakt, sei das Risiko groß, die eigenen sozialen Kompetenzen sozusagen zu verlernen. Dazu kommt das Angebot an Hilfsdiensten wie zum Beispiel eben das „Essen auf Räder“, das wohl eine wichtige Hilfe für weniger mobile Menschen darstellt, ihnen aber auch die Notwendigkeit nimmt, vor die Haustür zu gehen.
Gestärkt durch den Erfolg des „Baby+“-Projekts, das mittlerweile auch in anderen Gemeinden übernommen wurde, hat die Stadt Differdingen, zusammen mit ihrem Sozialamt, vor etwa zwei Jahren mit der Entwicklung eines Projekts begonnen, um gegen dieses Alleinsein im Alter vorzugehen. „Das ,Baby+‘-Projekt hat gezeigt, dass man zu den Menschen, zu ihnen nach Hause muss“, erklärte der Schöffe weiter.
Dort wird ihnen, nach einem ersten Informationsbrief, die Sozialassistentin Lynn Elvinger einen Besuch abstatten und mit ihnen einen Fragebogen ausfüllen. „Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits seit drei Monaten an“, erklärt sie. Nun hat sie als Aufgabe die etwa 800 über achtzigjährigen Einwohner der Gemeinde aufzusuchen und sich dabei auch einen Eindruck von deren Wohnverhältnisse zu verschaffen. Sie wird auch zur Kontaktperson der Gemeinde für ältere Menschen.
„Wir wollen keinen neuen Service auf die Beine stellen, wie zum Beispiel ein weiteres Seniorenforum“, stellt Roberto Traversini klar. Es gebe bereits ein großes Angebot, doch würden die verschiedenen Dienstleister „nicht immer über den Tellerrand“ schauen, so der Leiter des Sozialamts, Jean-Paul Reuter. Demnach soll „Senior+“, welches gratis angeboten wird, auch eine Vernetzungsrolle spielen. „Oft braucht es den Kontakt und etwas Überzeugungskraft, damit eine Person zum Beispiel an einem Seniorenforum teilnimmt. Doch bereits dies kann für diese Person den Beginn eines neuen sozialen Lebens bedeuten“, so Roberto Traversini.
Wie das „Baby+“-Projekt wird auch „Senior+“ von der Uni.lu begleitet und einer Auswertung unterzogen werden. Um erste Lehren zu ziehen und gegebenenfalls das Projekt zu verbessern. Dies ist umso wichtiger, da man hier Neuland betritt. Den Gemeindeverantwortlichen sind nämlich keine ähnlichen Projekte bekannt. Für das „Baby+“-Projekt hatte man sich noch teilweise auf Erfahrungen, die in Kanada gesammelt wurden, stützen können.
(Foto: Shutterstock)
Ein ähnliches Konzept wird nun, mutatis mutandis, auch für über Achtzigjährige eingeführt. Ziel ist es, gegen Alterseinsamkeit vorzugehen. Innerhalb von zwei Jahren soll den etwa 800 betroffenen Differdinger Einwohnern eine Sozialassistentin einen Besuch abstatten und ihnen bei Bedarf helfen, ein neues Sozialleben zu gestalten.
Dass Alterseinsamkeit auch in Luxemburg zu einem immer größer werdenden Problem wird, dürfte bekannt sein, doch sehr viel ist über dieses Phänomen eigentlich nicht gewusst. „Es gibt einige Anzeichen, wie zum Beispiel Häuser, die wir bereits leer glaubten, in denen aber noch ältere Menschen wohnten oder Leute, die beim ,Essen auf Rädern‘ mehr den Besuch einer Person als das eigentliche Essen nötig haben“, erklärte gestern Schöffe Roberto Traversini.
Der Präsident des Sozialamts, Robert Mangen, ergänzte, dass das Sozialamt sich 2012 mit einigen schwierigen Fällen auseinandersetzen musste. In manchen Fällen wohnten ältere Personen bereits in „menschenunwürdigen“ Zuständen, sodass sogar eine Haussanierung nötig war.
„Es kann manchmal sehr schnell gehen, wenn zum Beispiel der Partner stirbt“, so Roberto Traversini weiter. Sei man nicht mehr gezwungen, sich jeden Tag zu waschen oder anzuziehen und habe man mit niemandem Kontakt, sei das Risiko groß, die eigenen sozialen Kompetenzen sozusagen zu verlernen. Dazu kommt das Angebot an Hilfsdiensten wie zum Beispiel eben das „Essen auf Räder“, das wohl eine wichtige Hilfe für weniger mobile Menschen darstellt, ihnen aber auch die Notwendigkeit nimmt, vor die Haustür zu gehen.
Gestärkt durch den Erfolg des „Baby+“-Projekts, das mittlerweile auch in anderen Gemeinden übernommen wurde, hat die Stadt Differdingen, zusammen mit ihrem Sozialamt, vor etwa zwei Jahren mit der Entwicklung eines Projekts begonnen, um gegen dieses Alleinsein im Alter vorzugehen. „Das ,Baby+‘-Projekt hat gezeigt, dass man zu den Menschen, zu ihnen nach Hause muss“, erklärte der Schöffe weiter.
Dort wird ihnen, nach einem ersten Informationsbrief, die Sozialassistentin Lynn Elvinger einen Besuch abstatten und mit ihnen einen Fragebogen ausfüllen. „Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits seit drei Monaten an“, erklärt sie. Nun hat sie als Aufgabe die etwa 800 über achtzigjährigen Einwohner der Gemeinde aufzusuchen und sich dabei auch einen Eindruck von deren Wohnverhältnisse zu verschaffen. Sie wird auch zur Kontaktperson der Gemeinde für ältere Menschen.
„Wir wollen keinen neuen Service auf die Beine stellen, wie zum Beispiel ein weiteres Seniorenforum“, stellt Roberto Traversini klar. Es gebe bereits ein großes Angebot, doch würden die verschiedenen Dienstleister „nicht immer über den Tellerrand“ schauen, so der Leiter des Sozialamts, Jean-Paul Reuter. Demnach soll „Senior+“, welches gratis angeboten wird, auch eine Vernetzungsrolle spielen. „Oft braucht es den Kontakt und etwas Überzeugungskraft, damit eine Person zum Beispiel an einem Seniorenforum teilnimmt. Doch bereits dies kann für diese Person den Beginn eines neuen sozialen Lebens bedeuten“, so Roberto Traversini.
Wie das „Baby+“-Projekt wird auch „Senior+“ von der Uni.lu begleitet und einer Auswertung unterzogen werden. Um erste Lehren zu ziehen und gegebenenfalls das Projekt zu verbessern. Dies ist umso wichtiger, da man hier Neuland betritt. Den Gemeindeverantwortlichen sind nämlich keine ähnlichen Projekte bekannt. Für das „Baby+“-Projekt hatte man sich noch teilweise auf Erfahrungen, die in Kanada gesammelt wurden, stützen können.
(Foto: Shutterstock)